Rapper LAX im Interview
Bereits um die Jahrtausendwende hat Alexander Stegmeyer seine Liebe zum Hip Hop entdeckt. Angefixt durch Rapper wie Samy Deluxe beginnt er schon bald, selbst Texte zu schreiben und nimmt unter dem Namen LAX an lokalen Battles teil. Fast 20 Jahre später ist der Heilbronner immer noch aktiv und drückt einer Hip-Hop-Spielart aus den amerikanischen Südstaaten seinen ganz persönlichen Stempel auf. Wir haben mit LAX unter anderem über seinen Werdegang und kommende Projekte gequatscht.
Was müssen Leute, die LAX noch nicht auf dem Schirm haben, unbedingt über dich wissen?
Was man über mich wissen sollte, ist ganz klar, dass ich mich nicht verstelle. Kein Schauspiel, kein aufgesetztes Image. Ich bin wie viele hier auch gerne mit meiner Truppe unterwegs, Spaß haben, chillen und feiern bis in die frühen Morgenstunden. Genauso habe ich auch nachdenkliche und tiefgründige Lebensphasen. All das spiegelt sich auch in meiner Musik wider.
Du hast durch Künstler wie Samy Deluxe, Afrob oder dem Wu-Tang Clan zum Hip Hop gefunden, später warst du auch in Sachen Freestyle aktiv und hast sogar deine eigene Battle-Veranstaltung ins Leben gerufen. Wie sehr hat dich dieser Werdegang bis heute beeinflusst?
Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch keine großen Gedanken gemacht. Durch Freestyle-Sessions und Battles bin ich zu meinen ersten Live-Auftritten gekommen. So habe ich früh gemerkt, dass ich mich auf der Bühne am wohlsten fühle. Dieses Gefühl, mit der Crowd zu verschmelzen, gemeinsam lässig mit dem Kopf zu nicken, entspannt die Arme zu heben oder einfach in die Menge zu springen und mit den Leuten wie bekloppt auf und ab zu hüpfen – das ist genau mein Ding.
Deshalb hatte ich mir auch als Ziel gesetzt, selbst eine Veranstaltung ins Leben zu rufen. Ich schätze mal, dadurch habe ich auch beide Seiten kennenlernen dürfen – die des Künstlers und die des Veranstalters. Ein Blick hinter die Kulissen sozusagen.
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Songs wie „Latenight Swing“ oder „Paper“ klingen aber deutlich mehr nach dem aktuellen Zeitgeist als nach den Hip Hop-Größen der 2000er. Was inspiriert dich heutzutage?
Wer oder was mich heutzutage inspiriert ist gar nicht so leicht festzulegen. Meine Inspiration beziehe ich wirklich aus allem Möglichem. Künstler von früher, aktuelle Künstler, Rap, Soul, Jazz, die kreativen Köpfe um mich herum, was ich erlebe und sehe. Wenn es aber um meinen aktuellen Sound geht, habe ich das vor allem meinem Partner in Crime, dem Schweizer Produzenten Phonky Flexx (fr. Flexx Brasco) zu verdanken. Ich rappe ja fast nur auf seine Beats und er produziert halt diesen typischen Neunziger-Hip-Hop-Stil den ich so feiere, aber auch viele Beats im Memphis/Phonk-Style. So entwickelte sich mein Sound daraus – ein Mix aus klassischem Boom-Bap-Rap und Phonk.
Da aber der Memphis/Phonk-Sound eher düster ist und mein Stuff dann doch eher nach Sommer und chillen klingt, habe ich es einfach mal „Summer Phonk“ getauft.
[Anm. d. Red.: „Phonk“ hat in diesem Fall übrigens nichts mit unserem Magazin zu tun, sondern ist ein Sub-Genre von Trap, das vom Mepmphis-Rap der 90s inspiriert ist.]
Für einige deiner Songs hast du ja auch ziemlich sehenswerte Videos gedreht. Welche Rolle spielt der visuelle Aspekt für dich als Musiker?
Einen sehr großen sogar. So kann ich dem Hörer meine Songs noch näherbringen. Ein Video kann dem Song zusätzlich eine gewisse Ausdrucksstärke verleihen. Um die Videos nicht nur für uns, sondern auch für den Zuschauer interessanter zu gestalten, sind wir auch ständig auf der Jagd nach neuen, passenden und vor allem abwechslungsreichen Locations. So sind bereits Videos in Strasbourg, Barcelona und Rom entstanden. S/o an der Stelle an Andreas Horn, der beinahe alle meine Videos produziert hat.
Stehen in nächster Zeit wieder neue Releases bei dir an, kannst du da schon ein bisschen was erzählen?
Wir arbeiten daran. Neue Songs wurden bereits aufgenommen und die nächsten Studio-Termine stehen auch schon fest. Auch neue Videos sind angedacht. Genauere Dates gibt es noch keine – doch im Frühjahr 2021 wird es neue Releases von mir geben. Zu guter Letzt möchte ich mich natürlich noch beim Phonk-Magazin für das Interview und die Plattform bedanken. Außerdem gehen Shoutouts an meine FAM, den Mondmann Mob und alle Herzensmenschen da draußen, die mich stets tatkräftig unterstützen. Danke euch! Nächstes Bier auf meinen Nacken! <3
[FD]