Steffen Schoch, Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH, im Interview
Die schönen Seiten von Heilbronn und seiner Ausgehkultur zeigen, das ist eigentlich der Job von Steffen Schoch und seinem Team. Ende letzten Jahres ist jedoch noch eine weitere – ganz besondere – Aufgabe für ihn hinzugekommen: die Leitung des hiesigen Kreisimpfzentrums. Wann, wie und ob wir die Stadt bald wieder wie früher erleben können, das wollten wir deshalb im Interview von ihm wissen.
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Zwischen Stadtmarketing & Impfzentrum
Als Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH kümmern Sie sich eigentlich darum, Einheimische und Auswärtige über das attraktive Stadtleben auf dem Laufenden zu halten. Wie macht man das, wenn das öffentliche Leben so stark zurückgefahren werden muss wie seit nun über einem Jahr?
Das ist tatsächlich ein Spagat. Aber für uns ist ganz klar: Das was im Rahmen der Verordnungen möglich ist, kommunizieren wir auch. Als Marketinggesellschaft der Stadt sehen wir uns verpflichtet, Mut und Zuversicht zu stärken und aufzuzeigen, was trotz Pandemie möglich ist. Natürlich stehen wir den Branchen, die von den Auswirkungen der Krise besonders hart getroffen sind, auch beraten und unterstützend zur Seite. Nicht zuletzt arbeiten wir selbst an Konzepten, um den Menschen dieser Region im Rahmen der Möglichkeiten Angebote machen zu können.
Seit Dezember 2020 leiten Sie auch das Kreisimpfzentrum Heilbronn. Wie ist es dazu gekommen?
Die Stadtverwaltung kam hier auf uns zu. Wir haben uns dieser Herausforderung gerne gestellt und sind froh, so unseren Teil zu einem weniger eingeschränkten Leben beitragen zu können.
Normalität dank Impffortschritt?
Das Impfangebot gilt als wichtiger Schritt, um die Pandemie zu überwinden. Sie kennen sowohl die Perspektive von Handel, Tourismus und Veranstaltungsbranche als die des Impfzentrums: Wie realistisch ist es, dass sich in absehbarer Zeit wieder so etwas wie Normalität einstellt?
Wir stehen im engen Austausch zu den von Ihnen genannten Branchen und versuchen mit Beratung, digitalen Angeboten und durch die Kommunikation zu helfen, wo wir können. Ich bin kein Virologe, aber die aktuellen Entwicklungen geben denke ich Anlass, optimistisch auf den Sommer zu blicken. Wir hoffen sehr, dass wir 2021 ähnlich viele Freiheiten genießen dürfen, wie das 2020 der Fall war und planen mit unseren Veranstaltungsformaten entsprechend.
Gibt es Bereiche im öffentlichen Leben von Heilbronn, die wir auch nach einer erfolgreichen Impfkampagne grundlegend anders denken müssen?
Hier können wir nur für unseren Aufgabenbereich sprechen. Aber vor allem im Veranstaltungsbereich stellen wir uns aktuell schon die Frage, wann richtige Großevents wieder möglich sein werden und wie die Bevölkerung auf solche Angebote reagieren wird. Der Trend könnte erstmal zu kleineren Formaten gehen.
Branchen wie Handel, Gastronomie oder Events haben in der Pandemie besonders gelitten. Muss da gemeinsam mit den Heilbronner Unternehmen auch Aufbauarbeit geleistet werden, um die Ausgehkultur wieder wie vor 2020 zu ermöglichen?
Es ist gut und richtig, dass Handel, Gastronomie, Hotellerie sowie die Eventbranche Hilfen erhalten. Doch die Unterstützung darf nicht auf den Lockdown begrenzt sein. Es muss ein erklärtes Ziel sein, diese Branchen mit unterschiedlichen Maßnahmen langfristig beim Restart zu stützen. Hier braucht es sicherlich die Kraft vieler Akteure. Gemeinsam müssen wir daran arbeiten, eine lebendige Innenstadt zurück zu gewinnen und zu erhalten.
[FD]
Bild: Heilbronn Marketing GmbH / Fotoatelier M
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