Alexander Throm, Jahrgang 1968, ist seit 2017 direkter Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Heilbronn. Zur Bundestagswahl 2021 tritt er erneut für die CDU in Heilbronn an.
Foto: Laurence Chaperon
Die weiteren Kandidat*innen im Check:
Alexander Throm – ZU DEN POSITIONEN:
Welche eigenen Impulse aus Heilbronn möchten Sie in der kommenden Legislaturperiode in den Bundestag einbringen?
Mir bereitet das Streben von China nach einer weltweiten politischen und wirtschaftlichen Vormachtstellung Sorgen. Denn dieses Streben stellt für mich eine große Herausforderung für die Freiheit und den Wohlstand unserer Kinder dar. Deshalb ist mir wichtig, dass wir als Deutschland und Europa gegenüber China eine klare Haltung zu unseren Werten wie etwa Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Unverletzlichkeit der Menschenwürde sowie der Presse- und Meinungsfreiheit einnehmen.
Welche entscheidende Veränderung gibt es nach der Bundestagswahl 2021 nur mit Ihrer Partei?
Der CDU und vor allem auch mir ganz persönlich ist die Bekämpfung von Kindesmissbrauch jeglicher Art ein entscheidendes Anliegen. Unsere Kinder müssen möglichst früh und gut geschützt werden. Dazu brauchen unsere Polizei- und Sicherheitsbehörden effektive Ermittlungsmöglichkeiten, wie etwa zur Speicherung von Kontaktdaten in der Telekommunikation. Nur so können die Netze und Verbindungen der Täter effektiv nachvollzogen werden. Für mich steht hier der Opferschutz vor dem Datenschutz. Ohne die CDU wird die Umsetzung nicht gelingen.
Gibt es ein bestimmtes Projekt, das Sie als Bundestagsabgeordneter für die Region Heilbronn vorantreiben möchten?
Von entscheidender Bedeutung für unsere Region ist eine bessere Anbindung an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn. Heilbronn muss endlich einen IC-Anschluss bekommen. Hierzu braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung von Land und Bund, an der ich auch in den kommenden vier Jahren aktiv mitwirken möchte.
Welches Wahlversprechen einer anderen Partei bereitet Ihnen am meisten Sorgen?
Die Aussagen der Grünen zu einer einladenden Einwanderungspolitik. Die Grünen wollen die Regelungen der vergangenen Jahre, die zur Ordnung und zahlenmäßigen Begrenzung der Migration und insbesondere des Asylmissbrauchs getroffen wurden, zurücknehmen. Sie wollen die Unterscheidung zwischen echter Schutzbedürftigkeit und illegaler Einwanderung weitestgehend aufheben. Dies halte ich für eine große Gefahr für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie für den Sozialstaat.
Gibt es ein bestehendes Gesetz, dass Ihrer Meinung nach in der kommenden Legislaturperiode unbedingt korrigiert, geändert oder abgeschafft werden muss?
In der nächsten Legislatur müssen wir die bestehenden Gesetze im Hinblick auf terroristische Gefährder unter die Lupe nehmen und soweit wie möglich schärfen.
An welchen konkreten Veränderungen werden die Heilbronner*innen Ihre Arbeit im Bundestag im Jahr 2025 bemerken?
Wir werden die Digitalisierung, insbesondere in der Verwaltung, vorantreiben und dadurch für Entbürokratisierung sorgen. Denn es muss in vielen Bereichen einfacher und schneller gehen. Der Staat muss umfassend modernisiert werden.
Alexander Throm – ZUR PERSON:
Was war für Sie der Hauptantrieb, in die Politik zu gehen?
Ich wollte von Jugend an etwas bewirken, etwas für meine Mitmenschen verbessern. Mir war dabei immer die Schaffung eines starken Europas, aber auch die Einbindung Deutschlands in den Westen wichtig. Beides zusammen ist die Garantie für Freiheit und Wohlstand.
Auf welchen Erfolg in Ihrer bisherigen politischen Laufbahn sind Sie besonders stolz?
In der Kommunalpolitik war das die Abschaffung der Kindergartengebühren in Heilbronn 2008 – als erste Großstadt in ganz Deutschland. Dies ging maßgeblich auf meine Initiative zurück. In Berlin habe ich mich maßgeblich und erfolgreich für mehr Mieterschutz durch die Begrenzung der sogenannten Modernisierungsumlage eingesetzt. Darüber hinaus gelang es mir, Strafverschärfungen bei Hass und Hetze im Netz zu erreichen. Beim Fachkräfteeinwanderungsgesetz wurde auf meinen Vorschlag hin ein Schutz für unser Rentensystem bei Zuwanderung älterer Fachkräfte eingeführt.
Welche politische Überzeugung aus Ihrer Anfangszeit mussten Sie inzwischen überdenken?
Nach der Wiedervereinigung und dem Ende des Kalten Krieges war ich der Meinung, dass man die Wehrfähigkeit der Bundeswehr aufgrund der allgemeinen Entspannungspolitik etwas zurücknehmen kann. Inzwischen muss ich erkennen, dass diese Hoffnung leider falsch war.
Gibt es eine politische Phrase aus dem aktuellen Wahlkampf, die Sie nicht mehr hören können?
Ich kann Ausreden über angeblich zu harte Kritik der Medien von Spitzenkandidaten und -kandidatinnen nicht mehr hören. Man sollte vielmehr zu seinen Fehlern stehen. Wer Kanzlerin oder Kanzler werden will, muss auch Kritik aushalten. Das gilt parteiübergreifend.
Was darf auf Ihrem Schreibtisch auf keinen Fall fehlen?
Inhaltlich: ein kleines Taschenbuch mit dem Grundgesetz.Technisch: das iPad.Persönlich: ein Foto meiner Familie.
1 Kommentar