Isabell Steidel ist 24 Jahre alt und kandidiert erstmals für BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN in Heilbronn bei der Bundestagswahl 2021. Sie ist außerdem Gemeinderätin und seit 2016 im Vorstand der Grünen Jugend aktiv.
Die weiteren Kandidat*innen im Interview:
Isabell Steidel – ZU DEN POSITIONEN:
Welche eigenen Impulse aus Heilbronn möchten Sie in der kommenden Legislaturperiode in den Bundestag einbringen?
Als Kommunalpolitikerin weiß ich, wo und wie es vor Ort hakt. Mir ist es wichtig, dass ich sowohl diese lokale als auch die bundesweite Perspektive im Bund zusammenbringe.
Welche entscheidende Veränderung gibt es nach der Bundestagswahl 2021 nur mit Ihrer Partei?
Wir werden konsequent den Weg zur Klimaneutralität gehen. Wir stellen in einer künftigen Regierung das Pariser Klimaabkommen in den Mittelpunkt und lenken all unsere Kraft darauf, Maßnahmen auf den Weg zu bringen, die uns auf den 1,5-Grad-Pfad führen.
Gibt es ein bestimmtes Projekt, das Sie als Bundestagsabgeordnete für die Region Heilbronn vorantreiben möchten?
Der Ausbau des Schienenverkehrs, beispielsweise der zweigleisige Ausbau der Frankenbahn zwischen wischen Würzburg, Heilbronn und Stuttgart.
Welches Wahlversprechen einer anderen Partei bereitet Ihnen am meisten Sorgen?
Wahlversprechen einer Partei, deren Ideen ich hier aber keine Plattform geben möchte. Ich stehe für eine bunte, offene und vielfältige Gesellschaft, die das auch als Stärke begreift.
Gibt es ein bestehendes Gesetz, dass Ihrer Meinung nach in der kommenden Legislaturperiode unbedingt korrigiert, geändert oder abgeschafft werden muss?
Das Klimaschutzgesetz muss nachgeschärft werden und das deutsche Klimaziel 2030 auf mindestens minus 70 Prozent angehoben werden. Gleichzeitig brauchen wir endlich soziale Ausgleichsmaßnahmen, da steigende CO2-Preise Menschen mit niedrigem Einkommen überproportional belasten. Das gelingt, wenn wir die Einnahmen aus dem nationalen CO2-Preis über eine pro Kopf-Rückerstattung („Energiegeld“) direkt an die Bürger*innen zurückgeben.
An welchen konkreten Veränderungen werden die Heilbronner*innen Ihre Arbeit im Bundestag im Jahr 2025 bemerken?
Die Heilbronn*innen werden merken, dass sich Klimaschutz und Wirtschaft nicht gegenseitig ausschließen. In unserer Region hängen viele Jobs an der Automobilbranche. Wir werden helfen, den Wandel weg von fossilen Brennstoffen so zu gestalten, dass diese guten Jobs in Heilbronn auch in Zukunft erhalten bleiben – und dabei zum Erreichen der 1,5-Grad-Ziele beitragen!
Isbaell Steidel – ZUR PERSON:
Was war für Sie der Hauptantrieb, in die Politik zu gehen?
Spaß an der Sache und die Notwendigkeit zum Handeln – das treibt mich an, in die Politik zu gehen. Dass mir Politik Spaß macht, weiß ich seit meinen Anfängen im Jugendgemeinderat. Und spätestens durch meine Arbeit in der Geflüchtetenhilfe weiß ich, wie dringend wir Veränderung brauchen.
Auf welchen Erfolg in Ihrer bisherigen politischen Laufbahn sind Sie besonders stolz?
Ich bin stolz darauf, die jüngste Gemeinderätin Heilbronns zu sein und dort stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen sein zu dürfen.
Welche politische Überzeugung aus Ihrer Anfangszeit mussten Sie inzwischen überdenken?
Bislang musste ich keine Überzeugungen um 180 Grad drehen. Gemerkt habe ich aber, dass es bei politischen Projekten oft im Detail hakt und man in der Umsetzung pragmatischer sein muss, als man sich das vorher in seiner ideellen Überzeugung ausgemalt hat.
Gibt es eine politische Phrase aus dem aktuellen Wahlkampf, die Sie nicht mehr hören können?
Dass Annalena Baerbock keine Regierungserfahrung hat und deshalb für die Kanzlerschaft ungeeignet ist. Wir stehen für Veränderung, für den Status Quo und ein „Weiter so“ stehen andere.
Was darf auf Ihrem Schreibtisch im Bundestagsabgeordnetenbüro auf keinen Fall fehlen?
Bilder meiner engsten Freunde und Familie. Und eine Dino-Figur, die wackelt, wenn man sie anstupst.
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