„Ich würde mir sehr wünschen, wieder vor Zuschauern spielen zu dürfen“

Interview - Benjamin Kronawitter (1)

Nach einer DEL2-Meisterschaft mit den Bietigheim Steelers im Jahr 2015 und einem kurzen Gastspiel bei den Heilbronner Falken ist Benjamin Kronawitter inzwischen wieder bei seinem Jugendverein angekommen. Doch wie alle Vereine der deutschen Eishockey-Profiligen musste auch der SC Riessersee Corona-bedingt lange pausieren. Wir haben mit Benjamin, der nebenberuflich immer noch bei Kumpel Thomas Gödtel in der Tenno Sushi Lounge arbeitet, über die aktuelle Situation im Eishockey gesprochen.


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Eishockey-Profi Benjamin Kronawitter im Interview

Wie hast du das Jahr 2020 als Eishockey-Profi beim SC Riessersee erlebt?
Leider waren wir im Eishockeysport sehr schnell von den Corona-Maßnahmen betroffen und mussten den kompletten Spielbetrieb am 11.03.20 einstellen. Dann gab es eine lange Sommerpause, bei der die Trainingssteuerung aufgrund des fehlenden Starttermins für die neue Saison sehr schwierig war. Aktuell bestreiten wir einen straffen Spielplan von drei Geisterspielen pro Woche.

Sportlich stand in Deutschland ja vor allem der Fußball im Fokus. Da wurde viel getan, um den Betrieb der Profiligen möglichst gut am Laufen zu halten. Wie sehen die Bemühungen in den Eishockey-Ligen aus?
Hier haben sich die Profiligen und der Verband lange im Austausch befunden. Insgesamt starten nun alle drei Profiligen und ich denke, durch die individuellen Hygienekonzepte, die Anpassung der Übertragungsrechte und die Unterstützung der Sponsoren konnte der Spielbetrieb zum Glück gesichert werden. Sehr schade ist es aber, dass alle Nachwuchs- und Verbandsligen dieses Jahr nicht stattfinden können.

Interview - Benjamin Kronawitter (2)

Siehst du da auch eine gewisse Diskrepanz zwischen dem „Volkssport Fußball“ und anderen Sportarten, die bei uns nicht so dauerpräsent sind?
Ja, der Stellenwert des Fußballs ist in vielen Belangen immer wieder extrem sichtbar. Das ist für uns Nicht-Fußballer natürlich immer schwierig zu sehen. Aber wie in der Gesellschaft auch müssen wir das in erster Linie akzeptieren und Wege finden, mit den Regeln und Bestimmungen umzugehen.

Was macht so ein Jahr im Ausnahmezustand eigentlich mit einem Leistungssportler? Hat das längerfristige Folgen, wenn Spiel- und Trainingsbetrieb so lange nicht wie gewohnt stattfinden?
Wie Anfangs schon erwähnt ist die Trainingssteuerung beeinträchtigt. Je länger keine Tests auf Wettkampfniveau stattfinden, desto schwieriger ist es dann, auch wieder in den Rhythmus zu kommen.

Wie blickst du auf das Jahr 2021? Gibt es etwas, das dir Hoffnung macht?
Ich blicke natürlich positiv in die Zukunft. Ich glaube, wir können uns alle darauf freuen, wenn die Normalität wieder zurückkehrt. Und hoffentlich genießen wir die Dinge, die uns Spaß machen, dann wieder umso mehr. Ich würde mir sehr wünschen, wieder vor Zuschauern spielen zu dürfen.

[FD]