Behind The Beats: Bajan K

Behind The Beats - Bajan K

Das Rhein-Neckar-Delta ist die Homebase von Bajan K – hier haut der ehemalige Drummer und Percussionist regelmäßig auf die Pauke. Im Mannheimer Club „Das Zimmer“ organisiert er nämlich seine eigene Veranstaltungsreihe „Bajan K & Friends“. Doch auch im Rest von Deutschland ist er in Top-Locations von Berlin bis Freiburg unterwegs, um seinen melodisch-düsteren Techno- und House-Sound unter die Leute zu bringen. Gemeinsam mit WEVIEW-Labelbuddy Dominik Krammer lancierte er außerdem bereits äußerst hörenswerte Releases auf ERROR Records und Entourage Concept.


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Bajan K im Interview

Wie und wo hast du angefangen?
Meine Mutter war Sängerin und daher hatte ich schon sehr früh eine sehr tiefe Verbindung zur Musik. Ich selbst habe als Kind Percussion und ein wenig Schlagzeug gespielt. Mit ungefähr 16 Jahren habe ich mit meinem besten Kumpel auf privaten Partys die Playlists erstellt und ein virtuelles DJ-Programm die Übergänge automatisch machen lassen. Irgendwann war mir das aber zu langweilig und ich wollte selbst anfangen zu mixen. Ich wusste, dass ein Arbeitskollege seinen Controller zu Hause rumliegen hatte und habe ihm seinen Traktor S2 abgekauft. Ab dem Zeitpunkt waren ich und mein Controller unzertrennlich. Ich habe ihn immer dabeigehabt und jede Möglichkeit genutzt aufzulegen – glaube die Leute waren teilweise echt genervt.

Nach und nach kam aber auch gutes Feedback zu meiner Musik und ich hatte Ende 2015 meinen ersten Gig als Warm-Up-DJ im ehemaligen Frauenbad in Heidelberg. Danach war ich eher in Bars und auf privaten Partys unterwegs, bis letztendlich die ersten Club-Bookings reingekommen sind. Ein besonderer Dank geht an die Lino‘s Bar Heidelberg, die mir eine Chance gegeben hat. Ab 2017 ging es, angefangen mit dem Loft Club, Bukowski Heilbronn, Gotec Club, Sea You Festival und dem Hafen 49, recht steil bergauf. 

Was macht aus einer coolen Party eine unvergessliche Nacht?
Wenn ich gemeinsam mit den anderen Gästen den Moment leben kann und wir völlig losgelöst zusammen feiern können. Eine Nacht, die niemals enden will und ich die Playtime sogar überziehen darf.

Was war das prägendste Erlebnis deiner Laufbahn?
Jeder Gig prägt mich, wobei ich zwei ein wenig hervorheben möchte. Das eine Erlebnis war auf dem Sea You Festival in Freiburg. Ich hatte immer den Traum, irgendwann einmal auf einer großen Stage zu spielen. 2019 ist er auf dem Sea You in Erfüllung gegangen. Ich hatte den Slot vor dem ersten Main Act auf der riesigen Adler-Main Stage. Das zweite war ein Secret Rave in Berlin 2021 mit über 350 Leuten. Kein „Schickimicki“, jeder willkommen und jeder konnte feiern wie er mag. Ich wusste absolut nicht, was auf mich zukommt und alleine das hat es einzigartig gemacht. Der Vibe in dem Warehouse war unbeschreiblich, jedoch wurde mein Set nach vier Stunden leider von der Polizei gestoppt. Es war die ehrlichste Techno-Nacht, die ich bisher erlebt habe.

Welcher Track regiert zurzeit die Dancefloors?
Den einen Track gibt es für mich nie. Ich kann dir nach einem Gig sagen, welcher Track am besten angekommen ist, was aber nicht bedeutet, dass dieser beim nächsten Gig genauso gefeiert wird. 

Was sind absolute No-gos beim Auflegen?
Wenn jemand während meines Sets an der Technik herumspielt oder meint, mich volllabern zu müssen. Was für mich auch nicht geht ist, während seines eigenen Sets selbst Videos von sich zu machen.

Brain Storming

Digital oder analog?
Beides, die Musik muss am Ende passen.

Ein guter Mix…
… holt die Leute auf die Tanzfläche, pusht diese in einen ekstatischen Zustand und gibt ihnen genug Raum, um zwischendurch ein bisschen durchatmen zu können. Ich persönlich brauche immer einen Hauch Melancholie. Ein guter Mix muss für mich zur jeweiligen Playtime und zum Event passen, ohne dabei seine persönliche Note zu verlieren. Leider vergessen heutzutage viele DJs, dass zum Beispiel ein Warm-Up-Set die Leute ankommen lassen und auf die Tanzfläche holen sollte. Ich erlebe mittlerweile sehr häufig, dass der eigene Lieblingssound gespielt wird, unabhängig von der Playtime und dem aktuellen Vibe. Das funktioniert für mich nicht und ist respektlos gegenüber den Acts, die danach spielen.

Großraumdisko oder kleiner Club?
Kleiner Club für mich. Es ist intimer und ehrlicher. Ich kann mit den Leuten besser interagieren und diese sind meist wirklich wegen der Musik da und nicht um nur ein bisschen feiern zu gehen.

Klassiker oder Aktuelles?
Eine Mischung aus beidem. Ich suche täglich nach neuen Tracks für meine Sets, um meine Sammlung zu erweitern. Für ein gutes Set braucht man nicht nur die aktuellsten und laut Charts angesagtesten Tracks. Das ist mir zu einfach.

Instagram: @bajan_k_music / Website