Einfamilienhäuser werden in Deutschland womöglich bald verboten – so klang kürzlich es in den Schlagzeilen einschlägiger Schreihals-Medien. Das ist natürlich Quatsch, aber die Debatte um das Eigenheim als Klimakiller und städtebaulicher Murks ist trotzdem entbrannt. Deshalb wollten wir in unserer Talkbox wissen, wie ihr die Sache seht.
Weitere Umfragen:
Julia (26), Bad Rappenau
„Wohnformen sind so individuell wie wir selbst. Die Frage nach Eigenheim oder nicht kann daher nicht pauschal beantwortet werden. Jeder hat sein eigenes Maß, seine Wünsche und Zukunftsträume, welche nicht durch Einschränkungen beeinträchtigt werden sollten. Der Eine sieht es pragmatisch und gibt sich mit wenig Wohnfläche zufrieden, da man sowieso die meiste Zeit unterwegs ist. Der Andere legt Wert auf ein trautes Heim mit viel Freiraum, um sich entfalten und Kinder großziehen zu können. Städte und Kommunen müssen innovativer werden. Da sie Schirmherren der Baulandplanung sind, sollte zuerst deren Verbesserungspotenziale betrachtet werden. Auch wenn dabei politisches Spannungspotenzial vorherrscht, sollten die Verantwortlichen mehr Geld für nachhaltigeres Gestalten der Infrastruktur in die Hand nehmen, statt Restriktionen zu setzen. Ein besseres Vorausplanen bezüglich der demographischen Entwicklung sollte Kernkompetenz sein, um zum Beispiel durch Mehrgenerations- oder Gemeinschaftsprojekte attraktive Wohnlösungen zu schaffen oder gezieltere Förderpakete zu schnüren. Durch Vielfalt entsteht erst die Schönheit der Stadt und diese fördert dann wiederum die Attraktivität. Ein Teufelskreis eben.“
Steven (40), Heilbronn
„Das ist wirklich Unfug, die Grünen-Politik realitätsfremd. Die Preise für bestehende Einfamilienhäuser würden dadurch steigen und noch mehr soziale Ungleichheit schaffen. Nötig wäre ein Umdenken der Kommunen, eventuell bestehende Flächen nachverdichten und in den aktuellen Bestand investieren.“
Thomas (35), Ellhofen
„Ich finde es wichtig, dass man sich auch in Zukunft den Traum eines eigenen Einfamilienhauses ermöglichen kann. Jeder muss das Recht haben, selbst zu entscheiden, was einem wichtig ist: finanzielle Vorteile sowie die Freiheit die man durch ein Eigenheim hat vs. hohe Flexibilität eines Mietverhältnisses. Unabhängigkeit ist ein großes Thema – privat sowie in der Wirtschaft, das sollte nicht unterschätzt werden!“
Lina (23), Heidelberg
„Mich persönlich betrifft die Debatte gar nicht so sehr. Ich wohne zurzeit in einer Wohnung und darin sehe ich viele Vorteile. Ein Eigenheim als Einfamilienhaus hingegen bedeutet sehr viel Arbeit, Pflege und wahrscheinlich auch mehr Kosten im Unterhalt. Meines Erachtens nach kann man auch mit einer Familie sehr gut in einer Wohnung – im besten Fall mit Balkon – leben.“
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