Von Lume (34) aus Heilbronn
Mein Name ist Lume, 34 Jahre alt und lebe in Heilbronn. Unrealistische Schönheitsideale sind etwas, was mich schon eine Weile beschäftigen, vor allem als Tante von drei Nichten.
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Ständig wird uns allen suggeriert, wie Frauen auszusehen haben. Wir müssen schlank sein, aber nicht zu dünn. Wir sollten athletisch und definiert sein, aber nicht zu sehr. Und wir sollten Kurven genau da haben, wo man Kurven gerne hätte, getreu dem „Slim Thickness“-Schönheitsideal. Ja, was denn nun? Es wird so viel von uns abverlangt, das nicht erfüllt werden kann. Ich als erwachsene Frau bin mir bewusst, dass es unmöglich ist, perfekt auszusehen. Na ja, also ohne Schönheitsoperationen. Ich möchte auch gar nicht perfekt sein, denn ich finde, dass die Ecken und Kanten, die Individualität und die vermeintliche Unvollkommenheit jemanden erst richtig schön machen.
Doch auch ich als erwachsene Frau muss zugeben: Wenn man immer solche Bilder vor die Nase gehalten bekommt, betrachtet man sich anders im Spiegel. Ich bekomme dann meine „5 Minuten“, aber beruhige mich wieder. Weil ich weiß, dass so viele Tricks eingesetzt werden, um ein perfektes Bild zu erschaffen und das nicht alles Gold ist, was glänzt. Um wen ich mir aber mehr Sorgen mache, sind die Frauen und Mädchen der Generation Z, die mit Insta aufwachsen.
Verzerrte Schönheitsideale gibt es schon länger, aber nicht in dem Ausmaß wie heute. Ich mache mir ehrlich gesagt Sorgen um die heranwachsenden Frauen, die mit 14 oder 15 oder sogar schon früher über eine Brust-OP nachdenken, in einem Stadium in der der Körper sich erst anfängt zu entwickeln. Sich zu dick fühlen, obwohl sie rank und schlank sind. Oder Mädchen. die sich wertlos fühlen, weil sie über dem BMI liegen – der auch nur eine grobe Richtlinie ist und kein Gesetz. So eine gestörte Selbstwahrnehmung kann schnell in eine Essstörung münden.
Mittlerweile gibt es aber immer mehr Influencer, Promis, und Unternehmen sich stark machen für Body-and-Mind-Positivity. Influencer die zeigen, wie ein „perfektes“ Bild entsteht. Mit der richtigen Pose, dem richtigen Licht und – ganz wichtig im Instabusiness – dem richtigen Filter. Promis wie Alicia Keys die auf Make-Up verzichtet, weil sie sich den Schönheitsidealen nicht mehr beugen möchte. Oder Stefanie Giesinger und Demi Lovato, die uns auf unretuschierten Bildern zeigen, dass Cellulite nichts ist, wofür man sich schämen müsste. Auch Unternehmen wie ASOS und H&M, die mittlerweile auf nachbearbeitete Bilder bei Bikini- oder Unterwäscheaufnahmen verzichten, sagen damit den Selbstzweifeln der Käuferinnen den Kampf an. Der Trend geht auf jeden Fall in eine gute Richtung und darüber bin ich sehr froh.
Die Autorin auf Instagram: @lumilu33
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