Es gibt neue Musik im Oktober 2021! Wir haben uns die beiden Alben der Rap-Konkurrenten Drake und Kanye West sowie die völlig konfliktfreie Platte von Sängerin Nao angehört.
ALBUM DES MONATS
Drake – Certified Lover Boy
Hahnenkampf der Hip-Hop-Größen, Part 1. Mit „Certified Lover Boy“ präsentiert Drake das passende Album zum einrasierten Herz, dass er seit einer Weile auf dem Kopf spazieren trägt. Und mit seinem neuen Longplayer liefert der kanadische Superstar ohne Zweifel ab. „Champagne Poetry“ ist der straighte Rap-Track, der schon jetzt die Mixtapes dominiert, während „Way 2 Sexy“ – auch dank aberwitzigem Video – bereits die Playlists dieser Welt erobert hat. Auch abseits der beiden Standout-Tracks setzt Drake auf den patentierten Mix aus souligen Beats und synthetischem Trap, introspektiven Lyrics und selbstbewusstem Rumgeprotze. Da springt mit Sicherheit auch das ein oder andere Zitat für die Instagram-Bio mit raus.
Bewertung: ★★★★★
Nao – And Then Life Was Beautiful
Wer vorher noch nie etwas von Nao gehört hat, merkt spätestens nach 20 Sekunden von „And Then Life Was Beautiful“, dass einem hier etwas Besonderes bevorsteht. Die Stimme der Britin ist so unverwechselbar wie jene von Tina Turner oder Macy Gray – und steht die folgenden 13 Tracks ganz im Mittelpunkt des Geschehens. Denn auf groovigen Instrumentals irgendwo zwischen Neo-Soul und Boom-Bap kann sich die Sängerin komplett entfalten. Dabei schwingt die ganze Zeit eine angenehm positive Stimmung mit: Selbst wenn es „Nothing’s For Sure“ heißt, ist der Albumtitel über die gesamte Spielzeit doch klares Leitmotiv. Eine perfekte Platte für alle, die mit lässigen Spätsommer-Vibes in den Herbst starten wollen.
Bewertung: ★★★★☆
Kanye West – DONDA
Hahnenkampf der Hip-Hop-Größen, Part 2. Ein stinknormaler Album-Rollout ist einfach nichts für Kanye West, so viel steht fest. Release-Party in drei verschiedenen Stadien, dazwischen als Untermieter in der Umkleidekabine noch mal alles über den Haufen werfen – genauso furios wie die Entstehung von „DONDA“ klingt dann auch das fertige Album. Ähnlich wie schon „The Life of Pablo“ oder „ye“ wirkt auch Wests neueste LP wie eine Ansammlung von Songskizzen, die gerade durch ihren unfertigen Charakter zum Gesamtkunstwerk werden. Klar, das sorgt nicht für leichte Kost, die man mal so nebenher durchhört. Aber Kanye wäre nicht Kanye, wenn nicht auch Wahnsinnstracks wie „Jail“ oder „Believe What I Say“ mit dabei wären. Und wer weiß, wie wir in fünf Jahren auf „DONDA“ zurückschauen.
Bewertung: ★★★☆☆
[FD]
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