Das neue Jahr ist da und es gibt neue Musik im Januar 2018 – mit den aktuellen Platten von N*E*R*D, Charli XCX und Eminem.
ALBUM DES MONATS
N*E*R*D – No_One Ever Really Dies
Schon 1999 war es Pharrell Williams und Chad Hugo nicht genug, die halbe Hip Hop-Welt mit Hits zu versorgen. Also schnappten sie sich ihren Schulfreund Shay Haley und gründeten zu dritt das Funk-Rock-Projekt N*E*R*D. Jetzt liefern die Jungs ihr mittlerweile fünftes Album und präsentieren sich dabei so energetisch wie und eh und je. Überraschende Tempowechsel, furiose Synths und ein Mix aus 808-Sounds und organischen Drums wird durch unkonventionelle Gastauftritte aufgelockert. Rihanna rappt, Gucci Mane singt – und die drei Hauptakteure sorgen dafür, dass aus diesen wilden Sessions eine der besten Platten des Jahres wird.
Bewertung: ★★★★★
Charli XCX – Pop 2
Den Titel ihres neuen Mixtapes hätte Charli XCX wohl kaum plakativer wählen können – dafür weiß man natürlich direkt, wohin die musikalische Reise geht. Dass die junge Dame eingängige Pop-Hits schreiben kann, ist ohnehin kein Geheimnis und so besinnt sie sich hier komplett auf ihre Stärken. Auffällig ist die stimmige Produktion, die auf das Nötigste reduziert wurde und mit 80s-angehauchten Synthie-Flächen und elektronischen Rhythmen genug Platz für die Sängerin lässt. Die jagt ihre Vocals zwar oft durch Autotune, liefert aber eine durchgängig starke Performance ab.
Bewertung: ★★★★☆
Eminem – Revival
Lange ist es her, da waren Eminem-Alben ziemlich kontroverse Angelegenheiten. Um die Jahrtausendwende schickte der Detroiter drei Alben ins Rennen, die ihn zum erfolgreichsten US-Künstler der 2000er machte. Inzwischen ist Marshall Mathers jenseits der 40 und veröffentlicht seine gefühlt zehnte Comeback-Platte. Aber anstatt Pop-Acts durch den Kakao zu ziehen, reiht sich Eminem nun brav neben Ed Sheeran und Pink ein, um radiotaugliche Mitklatsch-Songs zu säuseln. Und wenn er auf Tracks wie „Chloraseptic“ mal wieder auf den Schock-Faktor setzte, wirkt das leider unangenehm aufgesetzt. Fans können das Album getrost ignorieren und wieder nostalgisch zur „Slim Shady LP“ greifen.
Bewertung: ★★☆☆☆
[FD]
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