Elden Ring: Sturm der Schwerter

Elden Ring - Review (1)

Geht es um das einflussreichste Videospiel der letzten 15 Jahre, fällt immer ein Name: „Dark Souls“. Das 2010 erschienene Rollenspiel hat nach einer Zeit, in der Videospiele immer zugänglicher, bunter und massentauglicher wurden, den genauen Gegenentwurf geliefert. Düster, unbarmherzig und für viele Spieler über die Frustgrenze hinaus fordernd entstand daraus sogar ein eigenes Genre: das Soulslike. Nun kommt mit „Elden Ring“ das neuste Spiel der japanischen Spieleschmiede From Software um den leitenden Entwickler Hidetaka Myazaki heraus.


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High Fantasy a la George R. R. Martin

„Elden Ring“ vereint alle bisherigen Elemente der Spiele von From Software und versetzt diese in eine offene Spielwelt. In der werden die meisten Spieler*innen weit über 100 Stunden verbringen. Niemand geringeres als George R. R. Martin hat die Welt und die Charaktere entworfen und geschrieben. Die meisten kennen Martin wohl als den Autor von „Das Lied von Eis und Feuer“, die Vorlage zur Serie „Game of Thrones“. Die Story klingt erstmal nach klassischem High-Fantasy-Material: der Elden Ring wurde zerstört und in sechs Teile aufgeteilt. Jetzt ist es am Spieler, einem sogenannten Befleckten, die Bruchstücke in der „Zwischenland“ genannten Welt aufzusammeln, die zugehörigen Endgegner zu besiegen und schließlich Elden Lord zu werden. Die Geschichte erzählt sich oft sehr kryptisch und erschließt sich erst nach und nach durch Dialoge und das aufmerksame Lesen von Gegenstandsbeschreibungen.

Elden Ring - Review (2)

Unbarmherzig, melancholisch – und gigantisch

Die gigantischen Spielwelt hat es in sich, denn überall gibt es etwas zu entdecken. Seien es die Charaktere, die immer eine gewisse Brutalität und Melancholie umgibt. Oder die riesigen Schlösser, Verliese und vergifteten Sümpfe in denen Kreaturen, Monster und halbtote Ritter lauern. Die haben scheinbar alle nur ein Ziel: Spieler*innen so brutal wie möglich zu töten. Man wird in eine unbarmherzige offene Welt mit großartigem Artdesign geworfen, in der man sich verlieren kann und in der einem nie ein bestimmter Weg aufgezwungen wird. Man läuft, reitet, und kämpft sich durch Landschaften voller Gefahren und riesiger Gegner. Gerade zum Einstieg kann man sich hierbei schnell verloren vorkommen. Doch das Spiel belohnt ständig mit neuen Herausforderungen sowie kleinen und großen Quests. Und einem mit nichts zu vergleichenden Erfolgserlebnis, wenn man nach 30 Versuchen endlich einen Boss geschafft hat.

Elden Ring - Review (3)
Elden Ring - Review (4)

Unser Fazit

„Elden Ring“ ist der Gipfel des bisherigen Schaffens eines der wichtigsten Entwicklerstudios des letztens Jahrzehnts. Es ist dabei nicht nur das am meisten erwartete Spiel seit langer Zeit, es ist tatsächlich auch das Beste und Kreativste. Ein Gegenentwurf zu aktuellen Open-World-Spielen, die die Spielerfahrung eher als Service verstehen und das Erlebnis so zugänglich wie möglich gestalten. Ein Gewinn für das gesamte Medium. „Elden Ring“ ist ab sofort für PlayStation 4 und 5, Xbox Series, Xbox One sowie den PC erhältlich.


Text: Kai Möller | Bilder: From Software