Bundestagswahl 2021: Michael Link (FDP)

Bundestagswahl 2021 Heilbronn - Michael Link (FDP)

Michael Link tritt für die FDP in Heilbronn zur Bundestagswahl 2021 an. Der gebürtige Heilbronner ist Mitglied im Bundesvorstand der Freien Demokraten.

Bild: © Piotr Markowski


Die weiteren Kandidat*innen im Interview:

  1. Bundestagswahl 2021 Heilbronn - Alexander Throm (CDU)
  2. Bundestagswahl 2021 Heilbronn - Josip Juratovic (SPD)
  3. Bundestagswahl 2021 Heilbronn - Isabell Steidel (Die Grünen)
  4. Bundestagswahl 2021 Heilbronn - Konrad Wanner (Die Linke)

Welche eigenen Impulse aus Heilbronn möchten Sie in der kommenden Legislaturperiode in den Bundestag einbringen?
Als Heilbronner weiß ich, dass Erfolg nicht vom Himmel fällt, sondern die Frucht harter Arbeit ist. Unsere Region hat sich über die Jahre konstant fortentwickelt, auch dank der Autoindustrie. Der logische nächste Schritt ist es, in der Klimapolitik moderne Mobilität und Wirtschaftlichkeit zu verbinden und nicht gegeneinander auszuspielen. Wir müssen die Nutzung fossiler Energieträger überwinden – aber das funktioniert am besten mit modernster Technik und erfordert keine Verbote von Verbrennungsmotoren oder Flügen von Stuttgart nach Berlin.

Welche entscheidende Veränderung gibt es nach der Bundestagswahl 2021 nur mit Ihrer Partei?
Keine andere Partei hat sich so konsequent der Reformierung der Rentenpolitik verschrieben, wie die FDP. Das beharrliche Aussitzen wichtiger Reformen und die kostspieligen Gesetzesvorhaben der Großen Koalition haben den demografischen Wandel verschärft. Wir Freie Demokraten wollen die Rentenpolitik endlich enkelfit gestalten und setzen dabei auf mehr Flexibilität, eine nachhaltige Finanzierung und zukunftsfähige Konzepte, wie die gesetzliche Aktienrente – ein Modell, das sich bereits in Schweden bewährt hat.

Gibt es ein bestimmtes Projekt, das Sie als Bundestagsabgeordnete*r für die Region Heilbronn vorantreiben möchten?
Klimaschutz und Mobilität auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, ist eine der Kernaufgaben der kommenden Bundesregierung. Wenn wir jedoch nachhaltige Mobilität fördern wollen, dann müssen wir mehr Menschen von der Schiene überzeugen und die Attraktivität der Zugverbindungen erhöhen. Das gilt auch für Heilbronn. In Berlin möchte ich mich deshalb insbesondere für eine feste Zusage für einen Fernverkehrsanschluss der Bahn für Heilbronn stark machen.

Welches Wahlversprechen einer anderen Partei bereitet Ihnen am meisten Sorgen?
Die vielen angekündigten Steuererhöhungen erfüllen mich mit Sorge. Deutschland ist bereits Höchststeuerland. Wer jetzt die Steuern noch weiter erhöhen möchte, torpediert damit die wirtschaftliche Erholung unseres Landes und gefährdet insbesondere unsere mittelständischen Unternehmen. Wir Freie Demokraten fordern ein grundlegendes Umdenken in der Steuerpolitik: Entlastung statt neue Schulden und höhere Steuern. Das ist jetzt nötiger denn je.

Gibt es ein bestehendes Gesetz, dass Ihrer Meinung nach in der kommenden Legislaturperiode unbedingt korrigiert, geändert oder abgeschafft werden muss?
Die vor kurzem beschlossene Ausweitung der Überwachungsmaßnahmen im Fall der Quellen-Telekommunikationsüberwachung (sog. „Staatstrojaner“) lehne ich als Liberaler entschieden ab. Diese potentiell lückenlose digitale Überwachung unverdächtiger Bürgerinnen und Bürger greift unverhältnismäßig stark in die Grundrechte ein und das obwohl längst – z.B. beim Bundeskriminalamt – andere Methoden existieren, um auf die verschlüsselte Kommunikation von Verdächtigen zuzugreifen.

An welchen konkreten Veränderungen werden die Heilbronner*innen Ihre Arbeit im Bundestag im Jahr 2025 bemerken?
Für mich ist moderne Mobilität ein entscheidender Aspekt für die Zukunft der Region Heilbronn. Aus diesem Grund werde ich mich mit Ihrer Unterstützung dafür einsetzen, dass wir bis 2025 endlich den bereits oben erwähnten Fernverkehrsanschluss für den Heilbronner Hauptbahnhof erhalten. Zusätzlich dazu, möchte ich den sechsspurigen Ausbau der A6 vorantreiben und das Tempo beim Ausbau der Neckarschleusen erhöhen – Der Neckar ist schließlich nach wie vor die umweltfreundlichste aller Verkehrsarten.

Was war für Sie der Hauptantrieb, in die Politik zu gehen?
Mir ist es wichtig, meine Ideen und Vorstellungen aktiv in den politischen Prozess einzubringen, denn Demokratie lebt vom Mitmachen. Ich habe mich Anfang 20 intensiv mit den Programmen anderer demokratischer Parteien auseinandergesetzt und mich schließlich für die FDP entschieden, da diese meinem Freiheitsgefühl am besten entspricht.

Auf welchen Erfolg in Ihrer bisherigen politischen Laufbahn sind Sie besonders stolz?
Nachdem die FDP 2013 nicht wieder in den Deutschen Bundestag eingezogen ist, war das für die Partei und alle Mitglieder ein harter Schlag. Wir Freie Demokraten haben uns aber nicht hängen lassen sondern und uns mit klaren liberalen Zielen wieder zurückgekämpft. Dass wir es geschafft haben, diese APO-Zeit zu überstehen, das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zurückzugewinnen und das mit einem so guten Ergebnis bei der Bundestagswahl 2017 – darauf läßt sich bauen.

Welche politische Überzeugung aus Ihrer Anfangszeit mussten Sie inzwischen überdenken?
Ursprünglich war ich der Idee, das Wahlalter für die Wahlen zum Deutschen Bundestag und dem Europäischen Parlament auf 16 Jahre abzusenken, skeptisch gegenüber eingestellt. Inzwischen bin ich aber der Überzeugung, dass die jungen Menschen, die bereits in vielen Lebensbereichen Verantwortung wahrnehmen und sich intensiv mit dem tagespolitischen Geschehen auseinandersetzen, nicht von der politischen Teilhabe ausgeschlossen werden sollten.

Gibt es eine politische Phrase aus dem aktuellen Wahlkampf, die Sie nicht mehr hören können?
„Die Inzidenzen gehen wieder nach oben“. Entscheidend sind doch nicht die Inzidenzen, sondern vor allem die Hospitalisierungen und die Impfquote – und die muss dringend nach oben! Von einer Impflicht halten wir nichts, aber Impfen ist die beste Chance, zukünftige Lockdowns zu vermeiden. Als FDP finden wir, dass Öffnen mit strengen Sicherheitsregeln, allemal besser ist, als schon wieder über Schließungen nachzudenken. Geschäfte, Schulen, Sport, Kultur und Grenzen dürfen wir nicht erneut schließen!

Was darf auf Ihrem Schreibtisch im Bundestagsabgeordnetenbüro auf keinen Fall fehlen?
Eine Europa-Fahne, denn die Europäische Union ist unsere erweiterte Heimat und sie wird immer unverzichtbarer. Steigende Bedrohungen durch autoritäre Regime, durch Russland aber auch immer mehr durch China, können wir nicht national, sondern nur europäisch gemeinsam lösen. Hätten wir die EU nicht, wir müssten sie erfinden.


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