Talkbox: Was müssen wir mal ganz neu denken?

Talkbox Umfrage 2023: Neu denken

Alles neu, kompletter Reset statt kosmetische Korrekturen. Bei welchem Thema müsste man alte Denkmuster mal völlig über Bord werfen und die Sache ganz neu oder anders angehen? Das wollten wir dieses Mal in unserer Umfrage wissen.


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Josephine (24), Heilbronn

Talkbox Umfrage 2023: Josephine

„Ist Monogamie noch zeitgemäß? Es ist an der Zeit, dass wir uns für Beziehungsformen entscheiden, die uns glücklich machen. Anstatt blind gesellschaftlichen Normen zu entsprechen, die wir vielleicht hinterfragen sollten. ‚Entspricht diese Norm dem, was mich glücklich macht?‘ Wir sollten anfangen herauszufinden, was wir wollen und unsere eigene Beziehungsanarchie finden, frei von Schubladendenken und vorurteilsbehafteten Regeln. Denn jeder Mensch ist anders, hat andere Vorstellungen und Bedürfnisse. Also traut euch, über Gefühle, Bedürfnisse und Liebe zu sprechen. Traut euch, den oder die Menschen zu lieben und nicht das Geschlecht dahinter. Küsst zwei Menschen zur selben Zeit. Liebt drei Menschen zur gleichen Zeit. Schmeißt all euer Wissen über Beziehungen über Bord und fangt von vorne an.“


Julie (40), Heilbronn

Talkbox Umfrage 2023: Julie

„Ein Reset tut jedem gut! Vor allem wenn es ums Thema Gesundheit geht ist es wichtig, mal komplett runterzufahren und das ganze System neu zu starten. Das fängt schon mit Wohlbefinden an: Einfach einen Gang runter schalten, back to basics durch Fastenkuren, Wellnessbehandlungen. Wenn man sich vorbeugend gut ernährt, die Seele und den Körper fit hält, braucht man auch nicht ständig zu Medikamenten greifen, die einen wiederum anders krank machen können. Ich bin keine Expertin, jedoch denke ich: Durch einen Reset steigert man seine eigene Selbstliebe enorm und das kann ja nur gut sein.“


Ines (49), Heilbronn

Talkbox Umfrage 2023: Ines

„Warum ist ‚Mama-sein‘ kein Beruf, obwohl es ein lebenslanger Job ist? Muttersein ist ein Vollzeit-Job. Leider erhält er immer noch zu wenig Anerkennung und Unterstützung in und aus der Gesellschaft, geschweige denn finanziell entlohnt zu werden. Mama zu sein ist erfüllend, Kinder heranwachsen zu sehen, das ist mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen. Realität ist: Als Vollzeit-Mama, begibt man sich in Abhängigkeit, finanziell, sozial und gesellschaftlich. Als Working Mum zerreißt man sich, um allen gerecht zu werden. Für Beides wird man gleichermaßen kritisiert. Was würde Muttersein ökonomisch fair und attraktiv machen? Wir in Deutschland sind zwar einer der fortschrittlichsten Sozialstaaten der Welt, aber die Situation für Mütter ist in vielen Aspekten miserabel. Sollten wir uns ein Beispiel an Frankreich nehmen, wo es ein staatlich zertifiziertes Betreuungssystem durch Kindermädchen gibt? Oder an Island, wo die Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen weltweit am geringsten ist und die Väter Elternurlaub nehmen?“


Lukas (25), Heilbronn

Talkbox Umfrage 2023: Lukas

„Ein konkretes Beispiel habe ich nicht. Das ist eher was Allgemeines, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich jeder schon mal über den Satz „Das haben wir schon immer so gemacht“ aufgeregt hat. Dieser Satz ist für mich das beste Beispiel für Sturheit und Fortschrittsfeindlichkeit. Anstatt in alten Denkmustern und Verhaltensweisen zu verbleiben, sollte man sich lieber fragen, wieso man die Dinge „so“ gemacht hat. Und ob es mittlerweile nicht doch einen besseren Weg dafür gibt. Eben neuen und innovativen Vorschlägen und Ideen nachgehen und mal zu Ende denken, anstatt alles im Schutz der eigenen Komfortzone abzuschmettern. Um sich anschließend wieder darüber zu beschweren, dass sich nichts ändert und alles schlecht ist.“


Umfrage: Saban Camili