Audio: Haftbefehl, Mine & Julia Michaels

Neue Musik im April 2021 - Haftbefehl, Mine & Julia Michaels

Bock auf neue Musik im Mai 2021! Wir haben uns diesen Monat die aktuellen Releases von Offenbachs Babo Haftbefehl, der Singer-Songwriterin Mine sowie der Songwriter-Singerin Julia Michaels angehört.


ALBUM DES MONATS

Haftbefehl - Das schwarze Album

Haftbefehl – Das schwarze Album

Jetzt aber! Nachdem Haftbefehl im Juni 2020 mit „Das weiße Album“ noch eher enttäuschte, liefert er nicht mal ein Jahr später das Gegenstück dazu – und wieder voll ab. Zwar residiert der 35-jährige mittlerweile mit Frau und Kindern ganz brav in einer südhessischen Kleinstadt. Trotzdem schafft es Baba Haft nach wie vor, mit seinen Stories aus der Offenbacher Halbwelt eine unvergleichbare Atmosphäre zu erzeugen. Dabei wird er wieder von Bazzazian unterstützt, der alle bis auf einen der 13 Songs produziert hat. Zum Glück nimmt Haft den musikalischen roten Faden im Gegensatz zum Vorgänger hier gekonnt auf. Mit Songs wie „Offen / Geschlossen“, „Kaputte Aufzüge“ oder „Lebe leben“ sorgt er nämlich dafür, dass „Das schwarze Album“ das Zeug zum Deutschrap-Meilenstein hat.

Bewertung: ★★★★★


Mine - HINÜBER

Mine – HINÜBER

Wir befinden uns mitten im Zeitalter der Pandemie-Platten – aber „HINÜBER“ ist keine davon, das stellt Mine eindeutig klar. Ein neuer Langspieler stand bei ihr für dieses Jahr nämlich sowieso auf der To-Do-List. Trotzdem hat die Sängerin aus dem schwäbischen Remshalden aus der Not eine Tugend gemacht und noch mehr Arbeit als sonst in ihr neues Album gesteckt. Solch Vorsätze führen manchmal zu fürchterlich verkopfter Musik, bei Mine zum Glück nicht. Denn „HINÜBER“ klingt aufs Wesentliche reduziert, angenehm leicht und genau an den richtigen Stellen ernsthaft. Irgendwo zwischen Electropop, Funk und Hip Hop platziert die 35-jährige Texte, die mal unbekümmert, mal theatralisch wirken, aber immer einen ganz eigenen Witz haben. Ob Pandemie-Musik oder nicht, das Ding hier ist ganz stark.

Bewertung: ★★★★★


Julia Michaels - Not In Chronological Order

Julia Michaels – Not In Chronological Order

Selena Gomez, Gwen Stefani, Shawn Mendes, Demi Lovato, Britney Spears, Justin Bieber – nur ein kleiner Auszug der Kundenliste von Julia Michaels. Die US-Amerikanerin ist nämlich eine ziemlich gefragte Songwriterin, die unter anderem hinter Welthits wie Biebers „Sorry“ steckt. Mit diesem Wissen im Hinterkopf wirkt ihr Solo-Debut als Sängerin auch eher wie ein Katalog als wie ein… nun ja, Solo-Album eben. Das Problem dabei ist nicht, dass die Songs schlecht wären. Allerdings fühlt man sich eher wie in einer Listening Session, in der sich oben genannte Interpret*innen die Singles für ihre nächsten Scheiben aussuchen. Schade, denn dabei erahnt man eigentlich schon, dass Julia Michaels eigentlich viel mehr draufhat, als bloß solide Fließbandware.

Bewertung: ★★

[FD]


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Mehr CD-Kritiken gefällig? Unsere Reviews der vergangenen Monate findet ihr hier:

Alben-Reviews:

  1. Neue Musik im April 2021 - Lana Del Rey, Evanescence & Justin Bieber
  2. Neue Musik im März 2021 - Roosevelt, Sugar MMFK & Madison Beer
  3. Neue Musik im Februar 2021 - Grandbrothers, Lil Durk & Colde