Hier kommt neue Musik im Februar 2021! Diesen Monat haben wir uns die aktuellen Releases von den Grandbrothers, Lil Durk und Colde zu Gemüte geführt.
ALBUM DES MONATS
Grandbrothers – All The Unknown
„Der Sound der Band ist maßgeblich geprägt durch die Mischung von klassischem Klavierspiel und einer selbst entwickelten Apparatur aus elektromechanischen Hämmern, die von einer Software gesteuert auf unterschiedliche Teile des Klaviers klopfen”, heißt es im Wikipedia-Artikel über die Grandbrothers. Klingt seltsam – aber auch spannend genug, um interessiert ins neueste Werk der beiden reinzuhören. Und die eigenwillige Mixtur des deutsch-schweizerischen Duos sorgt tatsächlich für einen ganz eigenen Sound. Auf der einen Seite verträumte Piano-Klänge, auf der anderen treibende Percussion-Rhythmen – macht in der Mitte eine hypnotische Melange aus elektronischer und analoger Musik. Wer den perfekten Soundtrack für Sport, Konzentration und Entspannung in den eigenen vier Wänden sucht, ist bei dieser Platte goldrichtig!
Bewertung: ★★★★☆
Lil Durk – The Voice (Deluxe)
Als sich die Hip Hop-Szene von Chicago vor knapp zehn Jahren aufmachte, die gesamte Popindustrie mit Drill Music zu beeinflussen, stand Lil Durk mit an vorderster Front. Trotzdem kam das ganz große Spotlight für den 28-jährigen erst 2020, als er einen Gastpart auf Drakes Single „Laugh Now, Cry Later“ beisteuerte. Den Buzz nutzt der Rapper jetzt und schiebt mit „The Voice“ sein mittlerweile sechstes Soloalbum hinterher. Zwar drücken die Beats nicht mehr ganz so erbarmungslos wie in Anfangszeiten. Aber glücklicherweise harmoniert der entspannte Mix aus melancholischen Pianos, Bläsern und Gitarren sowieso viel besser mit Durks patentiertem Autotune-Singsang. Sind insgesamt 28 Tracks auf der Deluxe-Version vielleicht ein bisschen too much? Kann sein. Aber hört man Lil Durk nicht viel zu gerne zu, wenn er herzzerreißend trällert, dass er mit seiner Knarre spazieren fährt, um sich nicht so einsam zu fühlen? Definitiv.
Bewertung: ★★★★☆
Colde – idealism
Wer bei aktueller Musik aus Südkorea nur an 7- bis 12-köpfige K-Pop-Bands denkt, hat die Rechnung definitiv ohne Colde gemacht. Der Singer-Songwriter ist eine Hälfte des Indie-Duos Off On Off und beweist auf seiner aktuellen EP, dass der altbekannte Sound aus Europa oder den USA auch auf Koreanisch prächtig funktioniert. Die erste Nummer „Lighter“ gibt gleich richtig Gas und erinnert dank Distortion-Effekt auf der Stimme und treibenden Grooves an Bands wie The Hives in ihren besten Zeiten. Danach wird „idealism“ zwar etwas ruhiger, aber auch experimenteller. Offene Songstrukturen, das Spiel mit verschiedenen Subgenres und der wandlungsfähige Gesang von Colde sorgen dafür, dass dieses Werk im Kopf bleibt.
Bewertung: ★★★☆☆
[FD]
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