Frische Musik für deinen Gehörgang – es gibt neue Musik im April 2021! Diesen Monat haben wir in die aktuellen Releases von Lana Del Rey, Evanescence und Justin Bieber reingehört.
ALBUM DES MONATS
Lana Del Rey – Chemtrails Over The Country Club
Mit “Norman Fucking Rockwell!” von 2019 hat es Lana Del Rey endlich geschafft, einen beinahe von allen Kritikern gefeierten Langspieler abzuliefern. Die Erwartungen an das Nachfolgewerk waren dementsprechend hoch – und die Sängerin knüpft da an, wo sie aufgehört hat. Während auf früheren Alben noch musikalische Opulenz und Hip Hop-Anleihen zu hören waren, scheint Lana Del Rey in den ruhigen Tönen endlich ihre Nische gefunden zu haben. Klar, ihre unverwechselbare Stimme und melancholische Texte über dysfunktionale Beziehungen in einem längst vergessenen Amerika sind natürlich immer noch der rote Faden. Aber der Titeltrack ist mit seinem offensichtlichen Hit-Potenzial die Ausnahme. Die restlichen zehn Songs überzeugen gerade durch ihr zurückhaltendes Soundbild und machen „Chemtrails Over The Country Club“ zu einem ganz besonderen Album.
Bewertung: ★★★★★
Evanescence – The Bitter Truth
Vor beinahe zwei Jahrzehnten gehörten Evanescence zu den absoluten Stars der internationalen Musikszene. Ihr Debütalbum „Fallen“ mit den Singles „Bring Me to Life“ und „My Immortal“ dominierten die Charts. In den folgenden Jahren wurde es allerdings immer stiller um die Band – was unter anderem am Ausschieden von Bandmitgründer Ben Moody liegen dürfte. Was also kann ein Evanescence-Album im Jahr 2021? Mehr als man zunächst denken würde. Denn wenn Amy Lee und ihre Mannen nicht auf die Charts schielen, kommt dabei durchaus interessante Musik zustande. Hier und da wird der harte Gitarrensound durch ein paar Synthie-Experimente aufgelockert. Und auch die ein oder andere Ballade darf natürlich nicht fehlen. Für Fans der Band – und alle, die es noch werden wollen – ist „The Bitter Truth“ daher auf jeden Fall ein paar Hördurchgänge wert.
Bewertung: ★★★★☆
Justin Bieber – Justice
„Justice“ als Titel, gleich zwei Ausschnitte von berühmten Reden Martin Luther Kings – ist Justin Bieber unter die Protestsänger gegangen? Ist das hier sein Einstieg in die Welt der politisch engagierten Künstler? Naja, nicht wirklich. Trotz der Anleihen geht es auf „Justice“ um dieselben Themen wie auf allen anderen Bieber-Alben auch: Liebe, Herzschmerz und so weiter. Das ist ja erstmal kein Problem, denn dass der einstige Teenie-Schwarm ordentlich produzierte Popmusik abliefern kann, ist kein Geheimnis. Aber angesichts der Anspielungen auf soziale Gerechtigkeit hätte man sich doch ein bisschen mehr musikalische Weiterentwicklung erhofft. So bleibt „Justice“ ein solides Pop-Album – nicht mehr, nicht weniger.
Bewertung: ★★★☆☆
[FD]
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