Natürlich wartet wieder neue Musik im Juli 2017 auf euch – deshalb haben wir uns Lordes zweites Album zu Gemüte geführt, die neuste Scheibe von Young Thug ausgecheckt und das Solo-Debüt der Gossip-Gründerin Beth Ditto angehört.
ALBUM DES MONATS
Lorde – Melodrama
2013 landete Ella Marija Lani Yelich-O’Connor – der Einfachheit halber besser bekannt als Lorde – mit „Royals“ einen der Hits des Jahres. Möglicherweise auch wegen der übergroßen Strahlkraft dieses Songs ging der dazugehörige Langspieler „Pure Heroin“ im Vergleich ein wenig unter. Bei Album Nummer Zwei soll das nun anders laufen. Deshalb hat die mittlerweile 20-jährige Neuseeländerin das in ihrer Heimat geschriebene Material zusammen mit Jack Antonoff in New York ausproduziert. Herausgekommen ist ein Konzeptalbum, das thematisch auf der melodramatischen Seite einer Hausparty angesiedelt ist. Auch in Sachen Soundbild wurde der Minimalismus durch opulente Flächen und verträumte Synth-Arrangements aufpoliert. „The Louvre“ fängt die Atmosphäre der Platte dabei durch cleveres Zusammenspiel aus Effekten und Lordes starker Gesangsperformance perfekt ein.
Bewertung: ★★★★★
Young Thug – Beautiful Thugger Girls
Nach gerade einmal 26 Sekunden Spielzeit werden die schleppenden Country-Gitarren auf dem ersten Track durch ein kräftiges „Yee-haw!“ durchbrochen. Spätestens an dieser Stelle merkt man, dass sich Thugga wieder mal nicht durch Kleinigkeiten wie Genregrenzen einschränken will. So entlockt er seinen Stimmbändern erneut die unmöglichsten Verrenkungen und sing-sangt sich durch die 14 Instrumentals. Die titelgebenden „Beautiful Thugger Girls“ werden dabei mit mal soften, mal mit schlüpfrigen Zeilen bedacht. Passenderweise entweder zu akustischer Lagerfeuer-Romantik oder basslastigen Trap-Geschossen. Das Highlight ist jedoch „You Said“, das an die klassischen R&B-Schnulzen von Usher und Joe erinnert.
Bewertung: ★★★★☆
Beth Ditto – Fake Sugar
Gossip, das waren Beth Ditto und… zwei für viele Menschen namenlose Bandmitglieder. Wieviel Nathan Howdeshell und Hannah Blilie allerdings zur musikalischen Stärke ihrer Frontfrau beitrugen, zeigt Dittos erstes Soloalbum. Nachdem sich das Trio letztes Jahr aufgelöst hat, suchte sich die Sängerin verschiedene Co-Writer und Produzenten, um „Fake Sugar“ auf die Beine zu stellen. Eine Ausnahmestimme hat die Gute natürlich immer noch, dass stellt sich beispielsweise auf „Savoir Faire“ oder „We Could Run“ kraftvoll unter Beweis. Davon abgesehen driften viele Songs allerdings zu sehr in die Beliebigkeit ab. So merkt man „Fake Sugar“ über die gesamte Spieldauer leider an, wieviel so ein Bandgefüge im Endeffekt ausmacht.
Bewertung: ★★☆☆☆
[FD]
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