Audio: Lady Gaga, Larry June, 2 Chainz, Alchemist & Playboi Carti

Neue Musik für den April 2025

Neue Musik im April 2025: Wir haben uns das neuste Album von Lady Gaga, eine Dreier-Kollabo von Larry June, 2 Chainz & The Alchemist sowie das lang erwartete Werk von Playboi Carti angehört.


ALBUM DER AUSGABE

Lady Gaga – Mayhem

Ende der 2000er stürmte Lady Gaga mit „Just Dance“ und „Pokerface“ erstmals die Dancefloors. Der Welterfolg macht sie gewissermaßen zur Getriebenen: Es schien so, als ob sie mit allen Nachfolgewerken beweisen wollte, dass sie kein oberflächliches Popsternchen ist, sondern eine Ausnahmemusikerin mit Anspruch an ihr Schaffen. Mit „Mayhem“ scheint das Multitalent nun mit sich im Reinen zu sein. Von vorne bis hinten klingt die Platte beinahe schamlos nach purem Spaß. Der Sound springt dabei munter zwischen Gagas Inspirationen hin und her: von New Wave über Funk und Disco bis hin zu modernen Electronic-Klängen. Letztere besorgt der Franzose Gesaffelstein, die Kollaboration „Killah“ gehört zu den Highlights des Albums. Auf Songs wie „Shadow of a Man“ kombiniert Lady Gaga indes alle Stärken ihres Schaffens: kraftvolle Vocals, eingängige Rhythmen und die wohl geschmacksicherste Camp-Ästhetik im Geschäft.

Bewertung: ★★★★★


Larry June, 2 Chainz & The Alchemist – Life Is Beautiful

Hier haben drei Herren im Winter fleißig vorgearbeitet, um einen zünftigen Soundtrack für die wärmere Jahreshälfte zu liefern. Alchemist kramt für „Life Is Beautiful“ also nicht gerade seine verkopftesten Sample-Chops heraus, sondern serviert den beiden Protagonisten mit smoothen Beats einen passenden Klangteppich. Larry June liefert gewohnt entspannt Weisheiten rund um Weed, Spritztouren in Classic Cars und Finanztipps – saubere Steuererklärung nicht vergessen. Der Star des Albums ist jedoch eindeutig 2 Chainz, der gefühlt fünf verschiedene Kandidaten für den besten Verse des noch jungen Jahres ins Rennen schickt. Und sein Flow auf „Generation“ sucht ohnehin seinesgleichen. In Summe lässt sich sagen: Da haben sich drei gefunden.

Bewertung: ★★


Playboi Carti – I Am Music

Irgendwo auf dem Weg von „Magnolia“ zu „Whole Lotta Red“ hat wohl irgendjemand hat Playboi Carti eingeredet, dass er tatsächlich sowas wie ein dadaistisches Genie sei. Und blöderweise hat Carti das geglaubt und fortan sein gesamtes Schaffen danach ausgerichtet. Dementsprechend großkotzig kommt sein neustes Album daher mit dem Titel „(I Am) Music“ daher. Sage und Schreibe 30 Tracks umfasst das Machwerk: Ein Sammelsurium aus fertigen Tracks, seltsamen Skizzen und fürchterlich abgemischten Throwaways. Wahrscheinlich alles unter der Prämisse, dass die Menschheit frühestens in 10 Jahren die ganze Genialität aus dieser mehr als einstündigen Achterbahnfahrt herausdestillieren wird. Tatsächlich lassen sich die tatsächlichen Perlen relativ eindeutig identifizieren – viele sind es nämlich nicht.

Bewertung: ★☆☆

Text: Florian Deckert


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