Die neue HBO-Serie führt uns in die Vergangenheit von Westeros
Drei Jahre nach der gemischt aufgenommenen finalen Staffel von „Game of Thrones“ startete im August 2022 „House of the Dragon“. Der große Hype von der Hauptserie ist vorbei und nach dem Ende wurde es plötzlich still um Westeros. Kann ein Prequel zum größten Serienhype der Neuzeit dieses Feuer nochmal entfachen?
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„House of the Dragon“ spielt ungefähr 200 Jahre vor dem Beginn der großen Hauptserie, im Fokus steht das Haus Targaryen. In dieser Epoche ist die Familie auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Ihre Drachen dienen als Abschreckung gegen alle Feinde – innerhalb des Königshauses gibt es jedoch Streit über das Thronerbe. Der schwache und kranke König Viserys erklärt seine Tochter Rhaenyra zur Thronerbin und übergeht dabei seinen Bruder Daemon. Es kommt zum Bruch, Kriege werden erklärt und die Situation eskaliert immer weiter.
Die Vorlage zur Serie ist das Buch „Feuer und Blut“ von George R.R. Martin, ein Historienroman zu seiner immer noch nicht abgeschlossenen Hauptreihe „Das Lied von Eis und Feuer“. Die Qualität von „Game of Thrones“ wurde häufig ab dem Moment bemängelt, in dem die Serie die Bücher überholt. Ab diesem Moment wirkt die Handlung überhastet, weniger durchdacht und eher auf pompöse Actionszenen ausgelegt. „House of the Dragon“ versucht, diese Fehler sichtlich zu vermeiden – die Serie entsteht in enger Zusammenarbeit mit George RR. Martin. Und auch die Inszenierung legt den Fokus auf die Aspekte, für die viele Fans dieses Universum lieben lernten. Die Erzählung ist langsam, die die sehr gut geschriebenen Dialoge sehr gut transportieren. Auch die typisch expliziten Gewalt- und Sexszenen wirken wohl dosiert und verkommen nicht zum Selbstzweck.
Der sehr gute Cast trägt außerdem die Handlung, allen Voran Matt Smith als Daemon Targaryen. Er verkörpert die Rolle mit einem unglaublichen Charisma und einer unheilvollen Aura , die einen ständig im Ungewissen lässt was er als nächstes vorhat. Vieles fühlt sich bei „House of the Dragon“ an wie die frühen Staffeln von „Game of Thrones“, nur mit mehr Drachen. Ob die Serie diese Qualität halten kann, muss sich noch zeigen – aber bisher spricht alles dafür. Mir persönlich wäre es trotz allem lieber, George R.R. Martin würde sich nicht ständig mit Film-, Serien- und Videospielproduktionen ablenken, sondern endlich „Winds of Winter“ fertig schreiben. Denn auf den angekündigten nächsten Band von „Das Lied von Eis und Feuer“ warten wir jetzt schon elf Jahre.
„House of the Dragon“ läuft seit August 2022 exklusiv bei Sky. Die neuste Folge steht immer montags zum Abruf bereit. Die erste Folge ist zudem komplett kostenlos auf YouTube verfügbar.
Text: Kai Möller | Bilder: © WarnerMedia
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