Mafia-Drama in Gotham City

The Penguin (2024): Review zur Serie

Wie „The Penguin“ neue Akzente im Batman-Universum setzt

„The Batman“ von 2022 konnte sowohl Presse als auch Fans begeistern. Nun erscheint mit „The Penguin“ von HBO eine Miniserie, die sowohl als Fortsetzung als auch als Überleitung zum nächsten Film fungiert. Dabei entführt sie Zuschauer*innen erneut in eine düstere Welt.

Oswald „Oz“ Cobb, verächtlich der Penguin genannt, wird in der Serie erneut von Colin Farrell dargestellt. Nach den Ereignissen des „The Batman“-Films entsteht ein Machtvakuum in der Verbrechenswelt von Gotham. Durch Intrigen und Gewalt versucht Oz, dieses zu schließen, um seine Machtposition auszubauen. Gleichzeitig kehrt jedoch die unberechenbare Sofia Falcone (Cristin Milioti), Tochter des verstorbenen Unterweltbosses Carmine Falcone, aus der psychiatrischen Klinik Arkham Asylum zurück. Schon bald kreuzen sich die Wege der beiden und die Lage in der kriminellen Unterwelt spitzt sich immer weiter zu…

Wurde der Penguin schon im Film genial umgesetzt, zeigt Colin Farrell zeigt nun auch die emotionale Seite des Charakters. Als Gegenspielerin steht Cristin Milioti ihm in nichts nach und trägt maßgeblich dazu bei, dass die Serie so gut funktioniert. Das Vorgehen der beiden ist von kompromissloser Härte und Brutalität, aber auch Verletzlichkeit geprägt. Auch wenn manche Szenen fast schon überzogen wirken und die Handlung hier und da etwas konstruiert erscheint, bleibt die Serie insgesamt fesselnd. Die Qualität variiert jedoch leicht zwischen den Folgen. Während die meisten Episoden hervorragend sind, verlieren sich einige zu sehr in Nebenhandlungen und Dialogen mit einem Hauch zu viel Pathos. Kamera, Schnitt, Set-Design und der allgemeine Produktionswert sind jedoch konstant auf einem hohen Niveau. Sie verleihen der Serie einen einzigartigen Look.

Die Entscheidung, den Aufstieg des aus den Comics bekannten Penguins als Mafia- und Crime-Saga darzustellen, funktioniert sehr gut. Fans werden außerdem mit kleineren Anspielungen auf die Comics sowie auf Film und Serienklassiker wie „The Sopranos“ belohnt. Im Gegensatz zu den „Joker“-Filmen schafft es die Serie, ein eigenständiges und spannendes Werk zu sein, das nicht bloß eine schlechtere Kopie von Genreklassikern mit pseudo-intellektueller Botschaft ist.

„The Penguin“ zeigt, wie man einen klassischen Bösen aus dem Batman Universum richtig umsetzt, ihm neue Facetten gibt und trotzdem etwas Eigenes schafft. Mit Respekt vor der Vorlage, aber auch Mut zur Veränderung. So kann man nur gespannt sein, wie die Handlung mit dem nächsten Batman-Film fortgesetzt wird. „The Penguin“ läuft seit September 2024 auf Sky und WOW.

Text: Kai Möller | Bilder: Sky

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