Das Ausnahmetalent am Altsaxophon

The Jakob Manz Project - Interview 2022

Musiker & Komponist Jakob Manz im Interview

Jakob Manz wurde 2001 in Bad Urach am Fuße der Schwäbischen Alb geboren. Die Liebe zur Musik wurde ihm wortwörtlich in die Wiege gelegt, seine Mutter ist Opernsängerin, der Vater Musiklehrer. Nach ersten Tönen an Schlagzeug und Blockflöte entdeckte er mit dem Altsaxophon sein Instrument. Inzwischen hat Jakob mehrere Alben und EPs veröffentlicht und stand mit internationalen Jazz-Größen wie Randy Brecker oder Ack van Rooyen auf der Bühne. Im Frühjahr 2022 wurde er außerdem mit dem prestigeträchtigen Jazzpreis des Landes Baden-Württemberg geehrt. Am 9. Oktober ist das Ausnahmetalent mit seiner eigenen Band „The Jakob Manz Project“ bei Jazz & Einkauf in Heilbronn zu Gast. Vorher hat er aber noch die Zeit für ein kleines Interview mit uns gefunden.


Auch interessant:

  1. Amun Rapper Heilbronn - Interview (1)
  2. Afra Kane - Interview Jazz & Einkauf (1)
  3. Django - Interview Unchained (1)

Du hast mal gesagt, dass du deine Leidenschaft für den Jazz durch die Blockflöte entdeckt hast. Viele verbinden das Instrument wahrscheinlich eher mit qualvollem Musikunterricht in der Schule – wieso war das bei dir anders?
Meine Blockflöten-Lehrerin hat mir ein Album der Band Wildes Holz mitgebracht und da habe ich nach Gehör mitgespielt. Die Band spielt Stücke verschiedenster Genres in ihrem Stil und hat einen hohen Improvisationsanteil in ihrer Musik.

Wie hast du dann doch das Altsaxophon für dich entdeckt?
Meine Blockflöten-Lehrerin Andrea Knauer hat mir Jürgen Häussler daraufhin als Lehrer vorgeschlagen, da er sich mit Improvisation und Jazz auskennt und an der Musikschule im Nachbarort unterrichtet. Außerdem konnte ich in der Big Band meiner Schule kein Schlagzeug spielen, da dieser Platz schon belegt war. Das Saxophon, speziell Altsaxophon, ist im Klang sehr wandelbar.

Interview Jakob Manz (2022)
Thomas Kiehl

Jazz lebt ja allgemein von der Spontaneität und der Improvisation auf der Bühne. Hat die Pandemiezeit ohne Live-Auftritte dein kreatives Schaffen in den letzten beiden Jahren dementsprechend auch beeinflusst?
Es war schwierig mit solch wenigen Live-Auftritten, aber ich durfte glücklicherweise mitten in der Pandemie auf einem Jazzfestival in Haiti spielen. Das war eine sehr besondere Erfahrung, wahrscheinlich einer der prägendsten in meinem bisherigen musikalischen Leben.

Wie unterscheidet sich deine Herangehensweise an Live-Auftritte wie dein Gastspiel bei Jazz & Einkauf in Heilbronn und Projekte wie dein Album mit Johanna Summer oder die Arbeit mit deiner Band?
Mit Johanna Summer spiele ich eine andere Musik, die viele andere Facetten an mir zeigt. Das ist einfach was deutlich anderes als die Musik meiner Band. Bei Jazz & Einkauf spiele ich mit meiner Band unser aktuelles Programm, das teils aus dem Album, teils aus neueren Sachen besteht.

Was bedeutet die Auszeichnung mit dem Landesjazzpreis Baden-Württemberg für dich?
Das bedeutet mir enorm viel, schon in solch jungen Jahren mit dieser Auszeichnung geehrt zu werden. Viele Künstler, die ihn bekommen haben, sind für mich bis heute eine große Inspiration, zum Beispiel Olivia Trummer oder Bodek Jahnke.

Kannst du uns schon etwas über musikalische Projekte verraten, die demnächst bei dir anstehen?
Nein, kann ich noch nicht, aber es ist einiges geplant. Bis dahin kann man auf jeden Fall auf meiner Homepage sehen, was an Live-Projekten geplant ist!

Interview: Florian Deckert | Titelbild: Thomas Kiehl

www.jakobmanz.de