Der 16. Teil der beliebten Rollenspiel-Serie im Test
„Final Fantasy“ gilt als einer der besten JRPG-Reihen der Spielegeschichte. Der erste Teil erschien vor 26 Jahren – seitdem gab es viele Höhepunkte und leider auch einige Tiefpunkte. Nun erscheint der 16. Teil und vieles ist neu und anders. Wie viel „Final Fantasy“ steckt noch im von Square Enix entwickelten Spiel? Und hat sich die lange Wartezeit gelohnt?
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Die größte Neuerung steckt bereits in der Grundprämisse des Spiels. Anstatt den Geschehnissen einer Party von Charakteren zu folgen, fokussiert sich „Final Fantasy 16“ ganz klar auf den Protagonisten Clive. Die Handlung umfasst dabei einen Konflikt um Kristalle, der sich über die gesamte Spielwelt „Valisthea“ mit ihren sechs Reichen erstreckt. Gerade in den ersten Stunden liest man deshalb viele Hintergrundinformationen, um die Welt zu verstehen. Diese können glücklicherweise auch in Zwischensequenzen eingeblendet werden, falls man mal vergessen hat, wer eigentlich wer ist.
Die von „Game of Thrones“ inspirierte Geschichte ist gerade gemessen an anderen JRPGs sehr brutal, aber exzellent inszeniert. Musik und Grafik sind absolut beeindruckend – jedoch machen einen nicht unwesentlichen Teil der Spielzeit die bombastischen Zwischensequenzen aus. Auch die Kämpfe sehen beeindruckend aus und spielen sich großartig. Waren es bei den älteren Teilen jedoch immer rundenbasierte Gefechte, erscheint FF XVI eher wie ein „Devil May Cry“-Titel.
Generell gleicht das Spiel auch mehr einem Action-Adventure mit Rollenspiel-Elementen als einem richtigen JRPG. Gerade die Tiefe, die diese Spiele ausmacht, fehlt fast vollständig. Man legt lediglich neue Ausrüstungsgegenstände an und kann eine feste Anzahl an Kampftechniken aufleveln. Fans der alten Teile werden sich also vielleicht an der neuen Ausrichtung und fehlenden Komplexität stören. Auch die zahlreichen Nebenquests variieren in ihrer Qualität stark. Nichtsdestotrotz hat man auf Clives über 50 Stunden andauernden Reise viel Spaß.
Final Fantasy 16 (XVI) ist seit dem 22. Juni 2023 für die PlayStation 5 erhältlich. Eine PC-Version befindet sich aktuell noch in Entwicklung.
Text: Kai Möller | Bilder: Square Enix