Seit dem 8. Juni zeigt die Heilbronner Akademie für Innovative Bildung und Management (aim) eine ganz besondere Ausstellung. Unter dem Titel „Bild – Material – Objekt“ präsentiert die Einrichtung eine Schulkunstausstellung, an der auch die Schüler von der 5. bis 7. Klasse der Neckarsulmer Pestalozzischule teilgenommen haben. Wir wollten mehr über ihr Projekt „Different Ways“ wissen und haben mit Lehrerin Steffi Hohner gesprochen.
Die Pestalozzischule im Stadtteil Amorbach ist eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen. Das Kollegium ist auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen spezialisiert, die sich mit dem Lernen über einen längeren Zeitraum schwertun, oder die in ihrer Entwicklung verzögert sind, und deshalb in der Regelschule oft Misserfolgserlebnisse haben. Zum Team gehört auch Lehrerin Steffi Hohner, die ihre Schüler an das Projekt herangeführt hat.
Im Unterricht hatte sich die Gruppe zuvor schon mit dem Thema Mülltrennung und -vermeidung beschäftigt. „Wir haben darüber geredet, dass im Alltag extrem viel Plastikmüll entsteht und überlegt, wie man diesen vermeiden oder sinnvoll weiterverwenden kann“, erzählt uns Steffi. „So lässt sich viel einsparen, indem man zum Beispiel Plastikbehälter auswäscht und weiterbenutzt oder einfach seinen eigenen Kaffeebecher zum Bäcker mitbringt.“ Den Anfang nahm das Projekt schließlich mit kleinen Männchen, die die Schüler aus alten Duschverpackungen oder diversen Hygieneartikeln, gestaltet haben. Um einen weiteren Unterrichtspunkt einfließen zu lassen, wurde der Titel „Different Ways“ gewählt.
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„Der Gedanke dahinter ist eigentlich ambivalent“, verrät uns Steffi. „Einerseits wollen wir Menschen dazu anregen, sich Gedanken über ihr Leben beziehungsweise ihren gewählten Lebensweg zu machen, bestimmte Dinge zu reflektieren oder vielleicht sogar zu ändern. Andererseits sollen Menschen auch in ihrem individuellen Weg bestärkt und dabei ermutigt werden, anders zu sein. Es ist wichtig, die Kids, die in der heutigen Zeit aufwachsen, zu ermutigen, ihren eigenen individuellen Weg zu gehen und dabei eben auch mal „anders“ als die große breite Masse zu sein. Medien, wie beispielsweise Instagram und Snapchat verleiten viele Jugendliche dazu, einem bestimmten Schönheitsideal oder Lifestyle nachzueifern, der nicht viel Platz für Individualität lässt.“ Und auch mit Themen wie Liebe, Familie oder Religion in ihren verschiedenen Facetten und Formen beschäftigt sich die fertige Ausstellung, welche in den Räumen der aim zu sehen ist.
Die Möglichkeit, sich künstlerisch auszudrücken und ihre Werke zu präsentieren, das war natürlich noch einmal ein besonderes Highlight für die Gruppe. „Für die Kinder und Jugendlichen war das ein tolles Erlebnis, bei der Vernissage dabei zu sein und sich so zu Themen zu äußern, die die Gesellschaft betreffen“, freut sich Steffi.
Noch bis zum 7. Dezember 2018 könnt ihr die Schulkunstausstellung 2018 „Bild – Material – Objekt“ in der aim Akademie bewundern. Weitere Infos findet ihr unter www.aim-akademie.org.
[FD]
Phonk. der Reporter – Juli / August 2018
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