Es gibt wieder neue Musik im November 2017 – und zwar vom ehemaligen Oasis-Frontmann Liam Gallgher, den Wu-Tang-Jungs aus Staten Island und Dance-Produzent Alex Christensen.
ALBUM DES MONATS
Liam Gallagher – As You Were
Auf die Frage, ob der seit Jahren öffentlich ausgetragene Zwist mit Bruder Noel eigentlich nur inszeniert sei, antwortete Liam Gallagher kürzlich knapp: „We don’t like each other, man.“ Eine Oasis-Reunion sollten sich Fans also weiterhin lieber abschminken, dafür präsentiert der ehemalige Frontmann hier sein Solo-Debüt. Das zeigt erfreulicherweise, dass Gallagher sowohl als Sänger gereift ist, dabei aber nichts von seiner Rotzigkeit eingebüßt hat. Und zum Glück versucht er nicht, wie eine Neuauflage seiner früheren Band zu klingen, sondern geht auf folk-angehauchten Songs wie „Chinatown“ oder dem treibenden Opener „Wall of Glass“ durchaus eigene Wege. Gutes Ding!
Bewertung: ★★★★★
Wu-Tang – The Saga Continues
Nein, “The Sage Continues…” ist kein vollwertiges neues Album der legendären Rap-Crew aus Staten Island. In Person von Mathematics durfte hier aber der langjährige Live-DJ des Clans einen Soundteppich zaubern, der stark an die Wu-Hochzeit Mitte der Neunzigerjahre erinnert. Neben Jungs wie RZA, Ghostface Killah, Method Man oder Raekwon schauen dabei auch Wegbegleiter wie Redman und Streetlife vorbei. Vor allem der ungezwungene Rahmen tut der Platte ziemlich gut, der unverwechselbare Mix aus Soul-Samples, Kung-Fu-Film-Zitaten und dem Zusammenspiel der verschiedenen Wu-Members funktioniert auch 2017 hervorragend.
Bewertung: ★★★★☆
Alex Christensen – Classical 90s Dance
Die größten Hits aus der Golden Era des Eurotrance mit einem klassischen Orchester umsetzen, das klingt natürlich erstmal ähnlich sinnvoll wie ein MTV Unplugged mit Skrillex. Andererseits sind Songs wie „Rhythm Is a Dancer“ oder „What Is Love“ natürlich unbestrittene Großtaten der jüngeren Musikgeschichte und müssen alle Jahre wieder auf irgendeine Compilation gepresst werden. Nun also mit Streichern, Pauken und Trompeten und dem unterschwelligen Label „Techno – Jetzt auch in anspruchsvoll!“. Aber wer soll sich das ernsthaft mehr als einmal anhören – und wieso ist eigentlich „Du hast den schönsten Arsch der Welt“ nicht mit dabei?
Bewertung: ★★☆☆☆
[FD]
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