ZusammenWachsen Heilbronn: Urban Gardening für die Vielfalt

ZusammenWachsen Heilbronn - Phonk April 2017 (Team)

Heilbronn ist Vielfalt! Vielfalt in vielerlei Bereichen und Lebenslagen. Vielfalt, die Menschen betrifft, aber auch Kultur, Ästhetik und Wandel. Heilbronn ist Vielfalt, die plötzlich (fast) alles möglich macht. Diesen Gedanken nimmt sich die Stabstelle für Partizipation und Integration zu Herzen und initiiert ein Projekt, das den Heilbronnern durch urbane Gärten ein Stück Zuhause und Vielfalt geben möchte. Wir trafen die Koordinatorin des Projekts Theresa Krug, sowie die Leiterin der Stabstelle für Partizipation und Integration Roswitha Keicher zum Gespräch, um mit ihnen über das Projekt ZusammenWachsen Heilbronn – Gärten der Vielfalt“ zu sprechen.

„Das Projekt besteht aus verschiedenen Gartengruppen in Heilbronn mit Akteuren aus unterschiedlichen Kulturen. Diese befinden sich in Stadtteilen und vorwiegend  in der Kernstadt Heilbronns. Das interessante hierbei ist, dass jeder Garten eigenständig agiert und die Verantwortlichen eine übergeordnete Funktion als Koordinatoren übernehmen und sich zum Beispiel um Materialien kümmern oder Treffen organisieren“, erzählt uns Theresa Krug. Als Pilotprojekt diente damals im Frühjahr 2013 eine Bepflanzungsaktion auf dem ARKUS-Gelände. Hier wurden diverse Grünpflanzen in Kübel gepflanzt, mittlerweile darf jeder selbst Pflanzen einsetzen.

[blockquote]Das interessante hierbei ist, dass jeder Garten eigenständig agiert[/blockquote]
Den Anstoß dafür, die Gärten der Vielfalt zu erweitern, lieferte die Projektausschreibung „Gemeinsam in Vielfalt – Lokale Bündnisse für Flüchtlingshilfe“. Die Idee, Grünflächenprojekte auch zu einem Ort des Austauschens und der Begegnung mit Flüchtlingen zu initiieren, war geboren. Ein weiterer Ansatz des Projektes beinhaltet die Unterstützung und Förderung von Multiplikatoren – ebenfalls Flüchtlinge. Fünf dieser Multiplikatoren sind für das Projekt ZusammenWachsen Heilbronn zuständig. Sie agieren als Ansprechpartner und Brückenbauer, indem sie Organisatorisches weitergeben und Sprachbarrieren ausräumen. Das Projekt wurde vom Ministerium für Soziales und Integration bewilligt.

[blockquote]“Auch bei Budgetentscheidungen können die Flüchtlinge mitentscheiden“[/blockquote]
„Da die Gartensaison dieses Jahr noch nicht begonnen hat, kann man noch keine allzu genauen Prognosen abgeben. Aber von Seiten der Flüchtlinge besteht auf jeden Fall großes Interesse“, erfahren wir von Roswitha Keicher. Auch von Außenstellen, wie zum Beispiel MitarbeiterInnen der Bundesgartenschau, höre man nur Positives über das Engagement der Flüchtlinge und die damit verbundene Freude am Projekt. Die beiden Frauen sind sich einig, dass das Projekt auch gerade deshalb so interessant ist, da die Koordination sowohl durch Hauptamtliche, aber auch vom Engagement privater Initiativen vorangetrieben wird. Um dieser Verbindung Struktur zu verleihen, finden immer wieder Vernetzungstreffen statt. Diese werden von Theresa Krug angeleitet und begleitet. „Auch bei Budgetentscheidungen können die Flüchtlinge mitentscheiden“, berichtet Roswitha Keicher stolz. Partizipation findet also in allen Bereichen des Projekts statt.

[blockquote]“Wir denken hier auch an gemeinsame Ausweitungen, zum Beispiel mit der BUGA.“[/blockquote]
Zukünftig ist angedacht, die Netzwerkverbindungen auszubauen, so dass weitere Initiativen entstehen können. Frau Keicher erklärt: „Wir haben nur ein ganz bestimmtes Budget bis zum Ende des Jahres. Deshalb ist es wichtig, die Netzwerke weiterhin so zu festigen, dass die Projekte weitergetragen werden können. Wir denken hier auch an gemeinsame Ausweitungen, zum Beispiel mit der BUGA.“
So sollen im Jahr der Bundesgartenschau 2019 am Beispiel des Interkulturellen Gartens IKUGA  auf dem BUGA-Gelände urbane Gärten gezeigt werden, um eine gelungene Integrationsarbeit im landwirtschaftlichen Bereich zu demonstrieren. Außerdem gibt es die Idee ist, den derzeitigen Garten auf dem ARKUS in die Außenflächen des neuen Viertels der Südstadt zu integrieren. Geplant ist dazu eine Kooperation mit den Offenen Hilfen in Heilbronn, um auch Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung den Zugang zum Urban Gardening zu ebnen.

ZusammenWachsen Heilbronn ist ein superwichtiger Schritt für die Integration bei uns in der Stadt – abonniert das Projekt unter www.facebook.com/ZusammenwachsenHeilbronn, um auf dem Laufenden zu bleiben!

[SB]

ZusammenWachsen Heilbronn - Phonk April 2017