MPU-Berater Andreas Lang im PHONK-Interview

Der Albtraum für jeden Autofahrer: der Lappen ist weg und man muss zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung. Und genau hier kommt Andreas Lang ins Spiel. Vor ein paar Jahren war er selbst in genau dieser Situation – heute bietet er seinen Kunden eine umfassende Beratung und begleitet sie intensiv durch die gefürchtete MPU. Was ihn zu diesem Wandel bewogen hat, wie eine Beratung abläuft und warum ihm ein zufriedener Kunde sogar einen eigenen Rap-Track gewidmet hat, das hat uns Andi im Interview erzählt.

 

Du erzählst ganz offen, dass du selbst zwei Mal den Führerschein verloren hast.  Wie ist das damals passiert und welche Erfahrungen hattest du während deiner eigenen MPU?
Bei mir war es so, dass ich zweimal wegen Alkohol den Führerschein verloren hatte. Was viele nicht wissen: die MPU-Durchfallquote liegt bei 98 Prozent, was in erster Linie daran liegt, dass viele die Fragen falsch einschätzen. Ich habe mich da auch ziemlich blauäugig reingesetzt und bin beim ersten Mal durchgerasselt. Du sitzt da im Gespräch und dann kommt die berühmte erste Frage: „Warum sind Sie hier?“. Wenn du einfach erzählst, dass du deinen Führerschein wieder willst, bekommst du einen feuchten Händedruck und musst noch mal ran. Es geht darum, sich selbst zu reflektieren und an sich zu arbeiten. Deshalb habe ich mir für den zweiten Versuch Rückendeckung von einem Psychologen geholt, der mich explizit auf mein Delikt – also Alkohol am Steuer – vorbereitet hat.

Wie kam es dann, dass du dich gewandelt und schließlich als MPU-Coach selbstständig gemacht hast?
Nach der zweiten Auffälligkeit musste ich logischerweise meine Abstinenz nachweisen – wodurch sich mein Leben stark verändert hat. Ich hatte natürlich Höhen und Tiefen, aber im Februar bin ich jetzt seit fünf Jahren komplett abstinent und fühle mich besser denn je. Man hat dann halt keine Lust mehr, dauernd mit Säufern rumzuhängen (lacht). Dafür hatte ich Gefallen daran gefunden, mit Menschen zu arbeiten und mein damaliger MPU-Berater hat mich zum Verkehrspädagogen ausgebildet. Anhand meiner eigenen Geschichte kann ich viel von mir selbst weitergeben und den Leuten klarmachen, dass es bessere Ideen als Saufen, Kiffen und dann Autofahren gibt. Außerdem ist es viel einfacher, so einen Weg zu zweit zu gehen. Jeder kann einen Fehler machen – aber man kann daraus lernen und es in Zukunft besser machen.

 

MPU-Berater Andreas Lang

 

In deiner Branche gibt es ja auch viele „schwarze Schafe“. Woran erkennt man die – und was machst du anders?
Zu allererst mal an völlig überhöhten Preisen, hier in Heilbronn herrscht eine Preisstruktur, die jenseits von Gut und Böse ist. Was auch gar nicht geht, sind Gruppengespräche, weil du dir dann einfach nicht die Zeit nehmen kannst, auf jeden individuell einzugehen. Und wenn drei Alkoholiker zusammen am Tisch sitzen, verfallen die nur in Melancholie – was natürlich auch keinem weiterhilft. Ich möchte dieses „Tabu-Thema“ auf ein neues Level heben, indem ich auf jedes Delikt einzeln eingehe und schaue, wie ich jedem Kunden ganz gezielt helfen kann. Dazu gehören Einzelgespräche in meinem lounge-artigen Büro, aber auch die volle Anonymität. Deshalb können Sessions auch bundesweit per Skype stattfinden, weil sich die Leute dann in ihrem Wohlfühl-Umfeld zuhause besser öffnen können. Um mein Programm ganz gezielt auf jeden Kunden zuschneiden zu können, erledige ich aber auch alles selbst: ich mache die Behördengänge, die Anmeldung bei einer MPU-Stelle meiner Wahl und erörtere mit den Leuten, welcher Psychologe sinnvoll wäre.

Geht es in deinem Programm hauptsächlich darum, sicher durch die MPU zu kommen oder stecken da auch tiefere Themen – wie Suchtberatung – mit drin?
Durch die individuelle Beratung kann ich zusammen mit meinen Kunden natürlich erarbeiten, worauf sie sich bei der MPU vorbereiten müssen. Allerdings soll den Leuten auch bewusst werden, dass sie längerfristige Änderungen an sich vornehmen müssen und ein paar Rächen im Kopf drehen. Deshalb ist es auch Quatsch, wenn dir MPU-Berater eine „Besteh-Garantie“ geben. Ich kann dir nur garantieren, dass du bei mir auf alles vorbereitet wirst. Oder um es anders auszudrücken: ich bereite dir den Weg, aber gehen musst du ihn selber. Dazu gehört aber beispielsweise auch, dass die Kunden meine Handynummer bekommen, damit ich zu jeder Zeit für sie erreichbar bin und sie auf diesem Weg begleite.

Wie war das Feedback deiner Heilbronner Kunden bisher? Hältst du auch nach bestandener MPU noch Kontakt, um zu hören, ob weiter alles glatt läuft?
Ich freue mich, sagen zu können, dass die Leute zutiefst beeindruckt sind. Die sind richtig glücklich darüber, dass sie endlich einen netten, seriösen und vertrauensvollen Partner gefunden haben, der darum bemüht ist, 24 Stunden am Tag alles für seine Kunden zu tun. Auch Anwälte sprechen mich mittlerweile an und empfehlen mich weiter, das macht einen natürlich stolz. Ich halte auf jeden Fall danach noch Kontakt und frage die Kunden, wie es ihnen geht. Besonders freuen mich solche Sachen wie der Rap-Track, den NENAD für mich gemacht hat. Er war total begeistert und meinte: „Hey Andi, wir müssen das in die Welt hinaustragen, damit die Leute vertrauen fassen.“ Und das hat ziemlich gut geklappt, muss ich sagen (lächelt).

Andi, wir danken dir für diesen detaillierten Einblick in deine Arbeit – mach weiter so und viel Erfolg!  [FD]

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