Dass gerade Schwellenländer die leitragenden des Klimawandels sind, ist schon lange traurige Realität. 2010 haben sich junge kamerunische Studenten zusammengetan und die Organisation Go Green Students International gegründet, um für mehr Nachhaltigkeit in ihrem Land zu kämpfen. Wir haben uns mit dem heute 29-jährigen Kameruner und Gründungsmitglied Ketoma zum Interview getroffen, um über die Arbeit der Organisation zu sprechen.
Kannst du uns erstmal ein bisschen was über dich erzählen?
Geboren bin ich in Kamerun und habe dort 2013 meinen Bachelor of Technology absolviert. Danach habe ich als Softwareentwickler in einem Start-Up-Unternehmen gearbeitet. Jedoch ist mir schnell klar geworden, dass ich noch weiter studieren möchte, um meine Fähigkeiten weiter zu verbessern. Im Wintersemester 2014 habe ich begonnen, Software Engineering and Management zu studieren. Das Studium habe ich im Februar dieses Jahr erfolgreich abgeschlossen.
Wie ist es dazu gekommen, dass du deinen Master in Heilbronn absolviert hast?
Ich wollte in Europa studieren und habe mich im Internet nach geeigneten Studiengängen umgesehen. Dadurch bin ich auf die Fachhochschule Heilbronn und den besagten Studiengang Aufmerksam geworden. Bei meiner weiteren Recherche bin ich auf das Deutschlandstipendium gestoßen, welches von dem Unternehmen Ferchau finanziert wird. Glücklicherweise habe ich das Stipendium erhalten und konnte hier in Heilbronn studieren.
[blockquote]“Wir wollten unser Wissen nutzen, um Aufklärungsarbeit zu leisten“[/blockquote]
Warum liegt dir der Umweltschutz so sehr am Herzen?
Die Folgen des Klimawandels sind besonders in meinem Heimatland und anderen Entwicklungsländern deutlich zu spüren. In Kamerun spielt die Landwirtschaft eine besonders wichtige Rolle, doch gerade hier trocknen viele Seen aus. Deshalb müssen Familien, die jahrelang Fischfang betrieben haben, eine neue Einkommensquelle suchen. Durch falschen Ackerbau werden die Böden immer schlechter und die Erträge fallen geringer aus. Deshalb ist es so unglaublich wichtig, sich für den Umweltschutz zu engagieren.
Wie kamst du auf die Idee, die Organisation Go Green Students International ins Leben zu rufen?
Zusammen mit Freunden habe ich mich oft über den Klimawandel, dessen Folgen und Umweltschutz unterhalten. Wir wollten unser Wissen nutzen, um Aufklärungsarbeit zu leisten. Zusammen mit unserer Universität in Kamerun haben wir dann 2010 die Organisation Go Green Students International gegründet.
Welche Arbeit leistet die Organisation?
Zum einen unterrichten wir gerade junge Menschen in Kamerun zu den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Wir möchten sie für diese Themen sensibilisieren und ein größeres Bewusstsein für den Klimaschutz schaffen. Gleichzeit bieten wir Workshops zum Thema Recycling und zur nachhaltigen Landwirtschaft an. Somit helfen wir den Menschen, ihr Verhalten dem Klimawandel anzupassen.
Was war bis jetzt der größte Erfolg eurer Organisation?
Wir haben es geschafft, dass die Gesellschaft Kameruns deutlich bewusster mit den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit umgehen. Des Weiteren haben wir erreicht, dass die Regierung Kameruns uns in unserem Vorhaben unterstützt. So hat sie Container finanziert, mit denen die Menschen die Möglichkeit haben, ihren Müll richtig trennen zu können.
[blockquote]“Der Klimaschutz ist nicht die Aufgabe eines einzelnen Landes, sondern eine globale Herausforderung“[/blockquote]
Was sind eure Ziele für die Zukunft?
Der Klimaschutz ist nicht die Aufgabe eines einzelnen Landes, sondern eine globale Herausforderung. Daher möchten wir uns globaler vernetzen und aufstellen. Eines der Gründungsmitglieder studiert in Maryland in den USA, weshalb nun auch diese Universität die Organisation unterstützt und sich ebenfalls an der Aufklärungsarbeit beteiligt. Wir möchten die Organisation suggestiv internationaler aufstellen. Dadurch möchten wir vom Wissen anderer Menschen und Länder, sowie von Spendengeldern großer Unternehmen profitieren. So können wir im Kampf gegen Umweltverschmutzung und den Klimawandel noch mehr bewirken.
Wir sind von dem Einsatz der Organisation Go Green Students International schwer beeindruckt und wünschen Ketoma und den Mitgliedern der Organisation viel Erfolg, weiterhin so erfolgreich an einer nachhaltigeren Welt zu arbeiten.
[RK]
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