Indra Liebetanz wirft mit ihrer Kunst einen Blick auf unseren Planeten und darüber hinaus
Die in Hamburg geborene und mittlerweile in Heilbronn lebende Künstlerin Indra Liebetanz fertigt Originalkunstwerke auf Leinwand. Jedes ist ein Unikat, mit klaren Farben und starken Kontrasten, die unser Universum mit seinen Planeten und Sternen, aber auch die Natur und Tiere darstellen. Ihr Stil bewegt sich dabei zwischen Pop-Art, Minimalismus, Grafik und Abstraktion.
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Kunst und Kosmos
Die Kunst ist schon immer Teil ihres Lebens, erzählt uns Indra. Als Tochter von Künstlern ist sie mit Skulpturen, Leinwänden und Linoldruck aufgewachsen. Früh lernte sie verschiedene Techniken kennen, die sie bis heute anwendet. Schon damals waren ihre Hauptinspirationsquellen die Natur und unser Kosmos. „Wenn man sich die Erde aus dem Weltraum ansieht, wird das eigene Leben klein und unwichtig. Gleichzeitig wird einem die Einzigartigkeit unseres Planeten bewusst und das unfassbare Glück, in diesem kurzen Zeitraum, der unser eigenes Leben im Gegensatz zum Alter der Planeten darstellt, hieran teilhaben zu dürfen“, so Indra. „Mit meinen abstrahierten Darstellungen unseres Sonnensystems möchte ich genau daran erinnern.“
Auch auf unserem Heimatplaneten ist Indra schon ein bisschen rumgekommen. Nach ihrem Studium in Hamburg zog sie nach Spanien, um ihrem künstlerischen Traum zu folgen. In Palma de Mallorca eröffnete sie 2020 schließlich ihr eigenes Atelier und ihre Kunstgalerie „stellar gold“. Schon bald verkaufte die Künstlerin Werke an Sammler in Palma, Meppen, Hamburg und Berlin. Ihr von der Titelseite der Mallorca-Zeitung bekanntes Geparden-Bild ging an eine Privatsammlung in Köln, weitere Motive nach Bielefeld. Seitdem ist Indra hauptberuflich als Künstlerin tätig und hat zuletzt eine Einzelausstellung in der Heilbronner Kolbenschmidt-Arena gezeigt. „Mittlerweile wohne ich in Heilbronn, wo ich mich der Malerei und dem Tätowieren widme und mich auch auf weitere Kunstprojekte wie Pop-Up-Ausstellungen, Fashion und einen Kunst-Vlog konzentriere”, erzählt sie uns.
So schließt sich der Kreis
Sowohl in ihren Motiven als auch als Leinwand-Form taucht in Indras Arbeiten immer wieder ein Symbol auf: der Kreis. „Der perfekte Kreis hat für mich etwas Anziehendes und Beruhigendes. Diese Königin der Formen, ohne Ecken und Kanten, steht für die Einheit, das Alles, die Sonne, den Mond, die Erde. Jedoch auch für das kleinste Teil, ein Sandkorn, einen Einzeller, ein Atom, ein Nucleus“, verrät sie. „In dieser einen Form steckt also bereits der Kontrast oder eben die Gleichheit zwischen klein und groß, nah und fern sowie ich und wir.” Indra spickt ihre Kunstwerke aber auch gerne mit kleinen außerirdischen Details wie Raketen, Ufos und Aliens, die oft erst beim zweiten Hinsehen auffallen. “Für mich muss es nicht immer bitterernst sein. Ich denke, genauso wie Ernsthaftigkeit und Bestimmung, sind auch Humor und Fantasie wichtige Bausteine eines glücklichen Lebens“, erklärt die Malerin. Durch die Details bringt sie Leben in die abstrakten Weiten des Weltraums – und zaubert den Betrachtenden damit ein Lächeln ist Gesicht.
„Ich kann ja mit einem Bild darauf aufmerksam machen, dass wir dabei sind unseren wunderschönen Planeten und die Tierwelt zu zerstören“, sagt Indra. „Aber gleichzeitig möchte ich, dass jemand der dieses Bild im Wohnzimmer hängen hat, jeden Tag Freude daran hat. Und zum Beispiel mit seinen Kindern auf eine außerirdische Entdeckungsreise gehen kann.“ Die Unendlichkeit des Raumes und Dinge mit Abstand zu sehen faszinieren die Urheberin dieser Gemälde gleichermaßen. „So wird auch beim entfernten Blick auf die Erde deutlich, dass sie nur eine kleine Kugel aus Sternenstaub ist. Und dennoch findet hier alles Leben statt, dessen wir uns bewusst sind“, erklärt sie. Die Erinnerung daran, das Leben zu schätzen, ist deshalb ein immer wiederkehrendes Thema ihrer Werke.
Tätowiertinte und Edelmetalle
Viele der auf Leinwand dargestellten Motive finden sich auch in Indras Tätowierkunst wieder, die sie im Studio Inktüpfelchen unter Beweis stellt. Die beiden Kunstformen beeinflussen und ergänzen sich gegenseitig. So malte sie einige der Werke mit Tätowiertinte. Auch darüber hinaus experimentiert Indra mit verschiedenen Materialien und Strukturen. Highlights setzt sie oft mit Blattmetallen wie Gold, Silber und Kupfer, die Planeten oder Tieren zusammen mit den kräftigen Farben den Anschein eines Schmuckstückes verleihen. So unterstreicht Indra – auch im übertragenen Sinne – deren Kostbarkeit und Eleganz.
Insbesondere faszinieren die Künstlerin organische Strukturen, die wir sowohl in unserem Makrokosmos finden als auch im ganz Kleinen, unter dem Mikroskop. Hier taucht also erneut das Spiel mit Kontrasten und Gemeinsamkeiten auf. Am liebsten bemalt Indra allerdings große Formate: „Größere Leinwände erfordern einen ganz anderen Körpereinsatz beim Malen, bieten aber auch dementsprechend mehr Freiheit“, erklärt sie. „Hier habe ich den Platz, sowohl das große Ganze als auch die kleinen Szenerien darzustellen.“
Mehr von Indra Liebetanz
Hautnah erleben kann man Indras Kunstwerke auf ihrer nächsten Ausstellung am 29. Januar 2023 im Hause inkTüpfelchen in Willsbach. Einlass mit vorheriger Anmeldung unter Angabe der Personenanzahl über www.indraliebetanz.com. Hier und auf Instagram unter @indra.liebetanz.artist findest du auch mehr Eindrücke von Indras Arbeit als Künstlerin.
Text: Madeleine Hamberger
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