Der Stoff, aus dem die Träume sind: Fußball-Trikots lassen keinen kalt. In Deutschland hat besonders das neue Auswärtstrikot der Nationalmannschaft für kontroverse Reaktionen gesorgt. Deshalb wollten wir zur EM 2024 wissen, wie die Heilbronner*innen die Shirts finden.
Auch interessant:
Benjamin (41), Heilbronn
Ich finde das neue DFB-Auswärtstrikot für die EM 2024 gar nicht so schlecht. Barca trug in der Saison 2018/19 auch pink. Real Madrid versuchte es 2020/21 in Rosa. Das aktuelle Inter-Miami-Trikot ist ebenfalls gehyped. Also warum nicht auch die deutsche Nationalmannschaft? Wichtig ist es schließlich auf dem Platz! Meiner Meinung nach sollten wir uns grundsätzlich im Fußball nicht so viele Gedanken um das Drumherum machen, sondern um den Sport selbst. Gerade bei der Nationalmannschaft sollte es darum gehen, dass die besten Spieler aus Deutschland bei der Europameisterschaft im eigenen Land ihr Können zeigen. Eine Einheit bilden und um jeden Ball kämpfen. Die Fans begeistern und mit Leidenschaft kicken. Dann ist es aus meiner Sicht völlig egal, ob klassisch in Weiß und Schwarz oder in Pink und Dunkelblau. Die letzten beiden Testspiele gegen Frankreich und die Niederlande haben gezeigt, dass „WIR“ es noch können und schon einen kleinen Funken der Euphorie entfacht. Jetzt sind wir alle gespannt, dass es im Juni losgeht und der Ball zum vielleicht Sommermärchen 2.0 rollt.
Jacqueline (41), Kirchhausen
Mir gefallen die beiden Nationaltrikots sehr gut. Das weiße Heimtrikot mit den geschwungenen schwarzen Streifen ist offensichtlich eine Hommage an das Sommermärchen 2006. Trotz zahlreicher Kritiken gegen das pink-violette Auswärtstrikot fand ich das Statement des Ausrüsters, dass dieses Trikot für „die neue Generation an deutschen Fußballfans und die Vielfalt des Landes steht“, sehr passend. Ich denke, die Kritik rührt vom Vorurteilt her, dass Pink oder Violett immer noch als „Frauenfarbe“ gilt und Fußball gemeinhin als Männersport angesehen wird. Obwohl die deutsche Frauennationalmannschaft in der Vergangenheit achtmal Europameister geworden ist. Außerdem würde sich auch keiner daran stören, wenn die Frauenmannschaft mit blauen Trikots auflaufen würde. Entgegen den zahlreichen Kritiken legte das neue Auswärtstrikot den besten Verkaufsstart jemals hin, was ja dafürspricht, dass die Farbwahl für viele Deutsche doch sehr ansprechend ist. Ich denke, die Farbe oder das Design des Trikots hat im Endeffekt nichts mit dem Erfolg und der Spielleistung unseres Teams zu tun. Ich wünsche mir ein Sommermärchen 2024 mit spannenden Spielen und guter Laune.
Mascha (26), Neuenstadt am Kocher
Mir gefallen die neuen DFB-Trikots ganz gut. Besonders das Auswärtstrikot in Rosa finde ich poppig. Die Diskussion bezüglich der Farbauswahl habe ich bis heute nicht verstanden. Für mich steht der Sport Fußball für Offenheit, Vielfalt und Gemeinschaft. Zumindest erlebe ich das so in meiner Fußballmannschaft der Damen des SV Sülzbach. Warum also nicht auch ein wenig Offenheit im Rahmen der Farbauswahl der DFB Trikots? Ich finde, es wird Zeit, den Gedanken, dass Farben über Geschlechter bestimmen, zu verabschieden. Ebenso gefällt mir das Auswärtstrikot von Schottland besonders gut. Ich bin auch jeden Fall gespannt wie das Turnier verlaufen wird.
Max (30), Heilbronn
Wir sind die wo gewinne welle – peppig, auffallend und divers liegt doch heut zutage total im Trend. Ich finde ich das aktuelle EM-Trikot der deutschen Nationalmannschaft gelungen, denn es regt zur Diskussion an und somit sorgt es auch außerhalb vom Fußballfeld für ordentlichen Gesprächsstoff. Ich finde, mit diesem Trikot fallen unsere Spieler viel mehr auf als die Jahrzehnte lang getragene weiße Weste. Was sich hinter den Farben am Ende verbirgt, ist letztendlich jedem selbst überlassen und lässt Platz für Interpretationen. Mut zur Lücke beweist auf jeden Fall unsere Nationalelf in einer doch noch männerdominierten Sportart. Letztendlich sage ich aber: Am Ende zählt nur Tor, Tor, Tor für Deutschland! Und dann ist es egal, ob unser Nationaltrikot lila, pink, weiß oder gar kunterbunt ist.
Umfrage: Saban Camili