Die wichtigsten Fragen zur Corona-Warn-App

SAP und T-Systems teilen konkrete Infos

Beinahe seit Beginn der COVID-19-Pandemie ist sie im Gespräch: die Corona-Warn-App. Die Bundesregierung hatte das IT-Unternehmen SAP und die Telekom-Tochter T-Systems mit der Entwicklung beauftragt und im Juni 2020 soll es nun endlich soweit sein. Bevor die App aber in den jeweiligen Stores von Android und Apple verfügbar ist, haben die Entwickler konkrete Informationen und Screenshots geteilt. Wir beantworten euch einige der wichtigsten Fragen zur Corona-Warn-App.


Was ist der Sinn der Corona-Warn-App?

Ganz generell gesagt soll die App dazu beitragen, dass derzeitige Maßnahmen für die Gesamtbevölkerung gelockert werden können. Anstatt Kontaktbeschränkungen deutschlandweit in Kraft zu lassen, hilft die Corona-Warn-App gezielt, mögliche Infektionsketten früh zu erkennen und zu durchbrechen.


Wie funktioniert die Corona-Warn-App?

Die Funktionsweise der App baut auf vier zentrale Schritte:

  1. Nutzer laden sich die App auf ihr Smartphone herunter und stimmen dem Tracing zu.
  2. Die App sammelt anonyme Bluetooth-Beacons von Geräten in der Nähe.
  3. Falls eine Kontaktperson hinter den anonymen Bluetooth-Beacons in den letzten 14 Tagen positiv auf COVID-19 getestet wurde, erhält der Nutzer eine Benachrichtigung.
  4. Der Nutzer lässt sich testen, bekommt eine digitale Rückmeldung und kann seinerseits andere Nutzer der App, mit denen es Kontakt gab, anonym benachrichtigen lassen.

Die App wird also umso effektiver, je mehr Menschen sie verwenden.


Wie siehts es mit dem Datenschutz aus?

Eine der wichtigsten und häufigsten Fragen zur Corona-App. Eure Daten werden dezentral – nämlich auf eurem eigenen Endgerät – und anonym gespeichert, also nirgendwo gesammelt. Bei der Registrierung müsst ihr keinerlei persönliche Daten eingeben und auch im Falle der Warnung bei einem positiven COVID-19-Test werden Personen niemals über die App identifiziert. Komplett öffentlich einsehbar ist hingegen der Quellcode. Durch die Open-Source-Struktur ist für jeden – also vor allem für andere Entwickler – nachvollziehbar, was genau die Software tut. Auf der Plattform GitHub können auch jederzeit Fragen und Kommentare eingereicht oder Fehler im Code verbessert werden. So möchten die Entwickler das Vertrauen in die Warn-App steigern.


Wie sieht die Corona-Warn-App aus?

Jürgen Müller, der Chief Technology Officer von SAP, hat mittlerweile erste Screenshots der Benutzeroberfläche veröffentlicht. Der Startbildschirm der App bietet eine kurze Übersicht über den persönlichen Risikostatus. Dabei sind Risikobegegnungen, die Zahl der aktiven Scan-Tage sowie der Zeitpunkt der letzten Aktualisierung aufgeführt. Weitere Inhalte sind allgemeine Verhaltenstipps, um die Verbreitung von SARS-CoV-2 zu minimieren und die Möglichkeit, sein positives Testergebnis anonym zu melden.


Wann kommt die App denn nun?

Bundesinnenminister Horst Seehofer hat bereits vor einigen Wochen Mitte Juni als Starttermin angegeben. Mittlerweile findet sich dieser Zeitpunkt auch auf der offiziellen Website unter www.coronawarn.app.

Update 16.06.20:

Die App ist jetzt sowohl im App Store (iOS) als auch bei Google Play (Android) verfügbar.


Ist die Corona-Warn-App verpflichtend?

Nein. Das Herunterladen und Verwenden der App ist komplett freiwillig. Sie wird weder automatisch installiert noch irgendwie heimlich über Updates des Betriebssystems auf deinem Smartphone installiert. Falls dir jemand etwas anderes erzählt, sag dieser Person, dass sie sich in Zukunft dringend von Attila Hildmann und Xavier Naidoo fernhalten soll.


[FD]

Bilder: © 2020 – Mitwirkende Personen des Open-Source-Projekts für Corona-Warn-App