„Wir wollen die Attraktivität des Heilbronner Nacht- und Kulturlebens steigern“

Transferstelle Nachtleben Heilbronn - Interview Franziska Schulze

Franziska Schulz (Superbude) von der Transferstelle Nachtleben im Interview

Ende April 2021 wurde im Heilbronner Gemeinderat beschlossen, dass ein Team aus der Gastroszene ehrenamtlich als Nachtbürgermeister*innen tätig wird. Offiziell heißt die Stelle „Transferstelle Nachtleben Heilbronn“ – und eine der Mitwirkenden ist Franziska Schulze von der Superbude. Wir haben mit ihr über das neue Konzept im Nachtleben gequatscht.


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Was ist die Transferstelle Nachtleben?

Mal ganz allgemein gefragt: Was macht eine Transferstelle Nachtleben eigentlich?
Durch uns soll eine Schnittstelle zwischen Anwohnenden, Feiernden und Betreiber*innen von Kneipen, Gastronomie und Clubs entstehen. Wir vermitteln, sammeln Anliegen und geben diese weiter. Gleichzeitig wollen wir durch spezielle Aktionen die generelle Attraktivität des Heilbronner Nacht- und Kulturlebens steigern.

Wie ist das Projekt in Heilbronn entstanden – und wie habt ihr das Team zusammengestellt?
Wir wurden vom Heilbronner DEHOGA-Vorsitzenden Thomas Aurich kontaktiert. Daraufhin fanden sich fünf Menschen aus der Szene, die sich ehrenamtlich einbringen wollen. Neben mir sind das noch Matthias Kern von der Gartenlaube, Michael Brähne vom Mobilat, Daniel Schütt vom Kulturzentrum Maschinenfabrik und Felix Seeger vom Creme21.

Baden-Württemberg hat mit Mannheim eine der ersten Städte Deutschlands, die 2018 einen Nachtbürgermeister ernannt hat. Habt ihr euch da auch mal Input geholt, als ihr das Projekt gestartet habt?
Ja, haben wir. Tatsächlich auch mit dem ersten Nachtbürgermeister Deutschlands aus Mannheim, Hendrik Meier und dessen Nachfolger Robert Gaa. Ihr Input war für die Erstellung unseres Konzeptionspapieres zur Transferstelle Nachtleben von sehr großer Bedeutung. Vor allem haben wir dadurch auch viel darüber erfahren, wie so ein Amt laufen kann, wenn es geschaffen wird. Da haben wir natürlich alle enorm von den bereits gemachten Erfahrungen profitiert.

Wichtige Aufgaben in Heilbronns Nachtleben

Das Nachtleben in Heilbronn kann ja aktuell aufgrund der Corona-Pandemie nicht so stattfinden wie noch vor ein, zwei Jahren. Wie beeinflusst das eure Tätigkeit?
Uns beeinflusst es in allen Hinsichten. Angefangen dabei, dass wir uns nicht persönlich treffen konnten. Wir denken, dass sobald die Gastronomie wieder öffnen darf, wir auch richtig anfangen können, vor allem mit connecten.

Seit Ende 2019 gibt es in Heilbronn die Initiative „Luisa ist hier“ für mehr Sicherheit im Nachtleben. Arbeitet ihr mit solchen Projekten als Nachtmanager-Team auch zusammen?
Das Projekt „Luisa ist hier“ steht quasi schon auf unserer Liste für die nächsten zwei Jahre „Amtszeit“. Außerdem die Integration des bereits seit einigen Jahren laufenden Projektes „Heilbronn Sicheres Nightlife“ in die Transferstelle. Wir forcieren breitgefächert mehrere Projekte, die die Ausgehkultur betreffen. So beschäftigen wir uns beispielsweise auch mit der Umsetzung des Nachtbuskonzeptes oder die Anbringung von Pfandringen an stark besuchten Orten des Nachtlebens

Gibt es bestimmte Punkte, die für euch als in Heilbronn zum Start jetzt ganz oben auf der Tages-… oder eher Nachtordnung stehen?
Einzelne Projekte wie zum Beispiel die genannten Pfandringe oder -kästen, das Nachtbuskonzept oder die Suche nach bespielbaren Freiflächen haben wir bereits angestoßen. Da wir aber aktuell aufgrund der Coronakrise auch nicht sehr weit planen können, halten wir uns was größere Aktionen angeht etwas zurück. Wir treffen uns regelmäßig – aktuell leider nur online – und bringen uns auf den neuesten Stand. Ich bin sehr optimistisch, dass bald tolle Projekte auf uns zukommen, sobald die Lage es wieder zulässt.

Wir sind gespannt – euch schon mal viel Erfolg!

[FD]