Nichts da mit Besinnlichkeit: Zum Jahresabschluss gibt es neue Musik für den Dezember 2025, die es in sich hat. Rosalía liefert Unerhörtes, Mobb Deep geben sich ein letztes Mal die Ehre und Skrillex dreht frei.
ALBUM DER AUSGABE

Rosalía – Lux
Eines vorweg: So etwas wie „Lux“ hat die Welt noch nicht gehört. Irgendwo zwischen Avantgarde-Klassik, verzerrtem Synth-Bass und Flamenco-Rhythmen bewegt sich Rosalías neuestes Werk. Die Stärke des Albums ist, dass sich der monumentale Klangteppich in den richtigen Momenten zurücknimmt und Rosalías Stimme ganz für sich steht. So schrumpft das Setting dieser musikalischen Reise vor dem inneren Auge von der Konzerthalle zeitweise auf Kammergröße. Diese Dynamik lässt „Lux“ atmen und unterstreicht die Themen zwischen femininer Selbstwahrnehmung, Spiritualität und Transformation. Gute drei Jahre hat die spanische Sängerin an dem Album gearbeitet. Sich dazu Größen wie Björk, Guy-Manuel de Homem-Christo und Pharrell Williams ins Studio geladen. Der Aufwand hat sich ausgezahlt – und im Licht (so der Titel aus dem Lateinischen) steht stets die Protagonistin, die auf 15 Songs eine Ausnahmeperformance abliefert.
Bewertung: ★★★★★

Mobb Deep – Infinite
Wenn Helden des 90er-Jahre-Rap sich noch einmal die Ehre geben und ein halb-posthumes Album zusammenschustern, klingt das in der Regel leider eher dürftig. Nicht so – und das lässt Hip Hop-Fans, deren Herz unter der Avirex-Lederjacke immer noch zum Beat von „Shook Ones Pt. II“ schlägt – bei Mobb Deep. Nach dem tragischen Tod von Prodigy im Jahr 2017 hat sich Havoc, die verbliebene Hälfte des Duos, aufgemacht, seinem Partner in Crime und sich selbst ein letztes Denkmal zu setzen. Gemeinsam mit The Alchemist kocht der Mann aus Queensbridge ein Album, das wie eine Zeitreise durch die Highlights ihres Schaffens klingt. Weggefährten wie Nas, Big Noyd, Raekwon und Ghostface Killah schauen wie schon auf dem Mobb-Deep-Klassiker „The Infamous…“ von 1995 für Gast-Verses vorbei. Und spätestens wenn Prodigy auf bisher unveröffentlichten Verses Zeilen wie „I lived a full life, don’t cry for me“ rappt, setzt Gänsehaut ein. Es ist eben immer noch „Mobb Deep Against The World“.
Bewertung: ★★★★☆

Skrillex – hit me where it hurts x
Erst im April veröffentlichte Skrillex sein jüngstes Album mit dem eingängigen Titel „Fuck U Skrillex You Think Ur Andy Warhol but Ur Not!!“. Nachdem die Platte jüngst für einen Grammy nominiert wurde, könnte sich US-Amerikaner ja eigentlich erst mal zurücklehnen. Macht er aber nicht. „hit me where it hurts x“ ist eine fast schon anarchische EP, die 17 Minuten lang konstant auf hoher Drehzahl läuft. Unterstützung gibt es von illustren Namen wie Caroline Polachek, Nakeesha und Virtual Riot. Während der Tacho zielstrebig jenseits der 140 BPM läuft, verschmelzen Hardgroove Techno und Dubstep zu einem energiegeladenen Sound. Perfekt für alle, die es in der Vorweihnachtszeit nicht nur ruhig und besinnlich mögen.
Bewertung: ★★★★☆
Text: Florian Deckert
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