„Meine Musik ist nicht politisch, aber sozialkritisch“

Kaye-Ree im Interview (2024)

Sängerin Kaye-Ree im Interview

Kathrin Eftekhari, besser bekannt als Kaye-Ree, ist eine waschechte Weltbürgerin. Geboren wurde die Tochter einer Deutschen und eines Persers während der iranischen Revolution in Isfahan. Aufgewachsen ist sie nicht nur mit der Musik beider Kulturen, auch Soul und Jazz waren prägend für ihren ganz persönlichen Stil. Den hat Kaye-Ree bereits auf den Bühnen dieser Welt präsentiert. Und am 13. Oktober kommen die Heilbronner*innen bei Jazz & Einkauf in den Genuss.

Musik für eine bessere Welt

Du bist sowohl mit der deutschen als auch der persischen Kultur aufgewachsen. Spiegelt sich das auch in deiner Musik wider?
Das Spektrum der Musikstile, die in meiner Musik zu hören sind, ist noch ein wenig breiter, als nur das der deutschen und persischen Kultur. Es umfasst alle Musikeinflüsse, die ich als Kind und Jugendliche genießen durfte. Von Motown-Soul, Michael Jackson, Lauryn Hill, Jill Scott, über Jazz von Nina Simone und gleichzeitig deutsche und persische Klassik.

Auf deiner Website heißt es „In einer Welt, die durch Intoleranz, Hass und Extremismus zerrissen und gespalten ist, sind ihre Worte von noch größerer Bedeutung für die Suche nach einer Lösung“. Würdest du deine Musik als politisch bezeichnen?
Meine Musik ist nicht politisch, aber sozialkritisch… allerdings in einer hoffentlich inspirierenden Art, die Welt zu einer Besseren zu machen. Wir haben alle immer die Wahl… in jedem Gedanken unseres Lebens, in jedem Wort, das wir sprechen und in jeder Handlung. Ich wünsche mir, dass meine Hörer sich dazu inspiriert fühlen, sich dessen bewusst zu sein und im Positiven und Guten zu agieren.

London, Atlanta, New York: Als Sängerin hast du ja schon einige Städte und Bühnen gesehen. Gibt es einen Live-Auftritt, der dir bis heute besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Wir wurden vor einigen Jahren nach Atlanta eingeladen, um dort auf einem Soul Music Summit zu spielen. Das war eine Zusammenkunft unabhängiger Musiker und Leute aus der Musikindustrie, auf der man sich ausgetauscht hat, wie man sich in diesem Dschungel des Musikmarkts zurechtfinden und platzieren kann. Ich fand es unheimlich schön zu sehen, wie sich Gleichgesinnte gegenseitig helfen wollten, das Beste aus dem anderen rauszuholen und sich gegenseitig zu pushen. Die Konzerte dort wurden dementsprechend positiv aufgenommen und gepusht. 

The Voice und weitere Pläne für die Zukunft

Ab Ende September bist du in der neuen Staffel von „The Voice of Germany“ zu sehen – allerdings nicht als Kandidatin. Kannst du uns schon mehr dazu verraten?
Als ich 2018 an der Show erfolgreich und glücklich teilgenommen habe, habe ich mich einmal auf einen der roten „Coach“-Stühle gesetzt und manifestiert, dass ich wieder kommen würde und dann ebenfalls den besten Künstlern meine Stimme geben würde. Das werde ich bei der nächsten Staffel machen, allerdings nicht vom roten Stuhl aus.

Arbeitest du aktuell auch im Studio an neuer Musik?
Ich bin zurzeit im Studio mit meinem Bruder Amir, der in meiner 6-Mann-Band eigentlich mein Drummer ist. Wir haben in der Zeit von 2020 bis 2022, in der wir kaum Konzerte spielen durften, einige Songs zusammen geschrieben. Die nehmen wir jetzt ins Studio unseres Produzenten vom zweiten Album „New Air“, Marco Lehmann, mit. Und hoffentlich bis Ende 2024 rausbringen werden. Außerdem habe ich noch einige Collabo-Tracks, die ich mit anderen Produzenten gemacht habe…  Bisher habe ich ja ausschließlich auf Englisch geschrieben und gesungen – dieses Jahr gibt es ein Debut auf Deutsch. 🙂

Was erwartet die Leute bei deinem Aufritt bei Jazz & Einkauf in Heilbronn?
Magic! 😀 Wir nehmen unser Publikum mit auf eine Kaye-Ree Reise von 90er-RnB über Jazz, Funk und Hip Hop, der zum Träumen, Tanzen und Singen animiert!

Interview: Florian Deckert | Fotos: Kaye-Ree und Isaworks

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