Es gibt neue Musik im April 2017 – diesen Monat haben wir uns die aktuellen Scheiben von Pop-Barde Ed Sheeran, US-Rapper Future und der Sängerin Charli XCX zu Gemüte geführt.
ALBUM DES MONATS
Ed Sheeran – ÷
Mathe-Fan Ed Sheeran ist wieder da: nach „+“ und „x“ liefert der Singer-Songwriter sein drittes Album „÷“ ab. Gesprochen heißt das „divide“ – und ist nicht bloß eine Fortsetzung seiner Vorliebe für Rechenzeichen im Albumtitel. Auf der Platte stellt sich Sheeran dem Spagat zwischen Lagerfeuer-Schunkel-Balladen und tanzbaren, leicht anzüglichen R&B-Nummern. Am stärksten ist der Sänger zweifellos dann, wenn er beide Welten vereint, wie zum Beispiel auf der zweiten Single „Shape Of You“. Ein paar Akkorde auf der Akustik-Gitarre, Arschwackel-Rhythmus und die Rekapitulation der letzten Nacht im Club… so einfach ist das, wenn man’s kann.
Bewertung: ★★★★☆
Future – FUTURE / HNDRXX
Wenn der gute Future gleich zwei Werke binnen sieben Tage raushaut, will man sich nun wirklich nicht beschweren. Zunächst wurden die Freunde der härteren Gangart bedient, denn auf „Future“ geht es um so viel „Good Dope“, bis es nur noch „Feds Did A Sweep“ heißen kann. Das hypnotische Flöten-Sample auf 808-Basis hat „Mask Off“ zudem schon jetzt zu einem Dauerbrenner gemacht – wer damit trotzdem nichts anfangen kann, darf sich mit den inbrünstigen Autotune-Hymnen auf „HNDRXX“ trösten. Die Scheibe ist von Opener bis zum siebenminütigen Finale „Sorry“ ebenso gelungen wie „FUTURE“. Am besten fährt man sich also einfach beide Dinger im fliegenden Wechsel rein.
Bewertung: ★★★★☆
Charli XCX – Number 1 Angel
Die 24-jährige Charlotte Aitchison hat ein unbestreitbares Händchen für diese Mitsing-Pop-Hooks, die gerade noch edgy genug sind, um nicht in der Bubblegum-Ecke zu landen. Ob „Boom Clap“, „Break The Rules“ oder „Fancy“ – die Songs stecken nach wie vor im Gehörgang. Da ihr letztes Album nun jedoch schon mehr als zwei Jahre zurückliegt, liefert Charli XCX mit dem Mixtape „Number 1 Angel“ Nachschub. Die reduzierten Instrumentals des Briten A.G. Cook verwandelt die Sänger nach wie vor äußerst geschmackssicher in waschechte Ohrwürmer. Die ganz große Nummer fehlt zwar auf diesen zehn Tracks – aber die lässt bestimmt nur noch bis zum nächsten richtigen Album auf sich warten.
Bewertung: ★★★☆☆
[FD]
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