A Tribe Called Quest | We Got It From Here-Thank You 4 Your Service | Album des Monats
Ganze 18 Jahre ist es her, als die Jungs von ATCQ ihr letztes Studioalbum „The Love Movement“ unters Volk brachten. Viel ist seitdem passiert, zuletzt sorgte der Tod von Gründungsmitglied Phife Dawg für Bestürzung unter Fans. Phife selbst war es auch, der den kryptischen Titel erdachte – den die anderen Jungs zwar nicht verstanden, aber passenderweise für das finale Werk beibehielten. Und die Platte ist erfreulicherweise das Beste, was man im Jahr 2016 von der Tribe bekommen konnte. In bester Native Tongue-Tradition liefern Q-Tip, Ali, Jarobi und Phife Dawg Conscious-Rap in Reinkultur, der genauso verjazzt und funky ist wie Anfang der Neunziger, sich aber nicht vor progressiven Einflüssen verschließt. Als Gäste dürfen wir uns sowohl über frühe Wegbegleiter wie Busta Rhymes und Andre 3000, als auch eifrige Schüler wie Kendrick Lamar oder Anderson .Paak freuen. Ein würdiger Abschluss der Tribe – und thematisch aktueller denn je!
Bewertung: 5 von 5 Sternen
Stil Vor Talent | Kottbusser Tor
Oliver Koletzki präsentiert uns diesen Monat die dritte Ausgabe der „Berlin“-Reihe seines Erfolgslabels „Stil Vor Talent“. Nach dem Schlesischen Tor und dem Teufelsberg dient dieses Mal das sagenumwobene Kotti als Inspirationsquelle für eine frische Werkschau in Sachen elektronischer Musik. Neben dem Labelhead selbst hat sich eine illustre Runde mit Künstlern wie Niko Schwind, Reinier Zonneveld, Magdalena und Channel X aufgemacht, um den rohen Charme des Kreuzberger Hotspots musikalisch einzufangen. So pulsieren die Bassdrums im unermüdlichen Rhythmus der niemals schlafenden Großstadt, während bedrohliche Synthiefetzen und warme Pads das raue Pflaster mit all seinen unterschiedlichen Charakteren widerspiegelen – „the good, the bad and the ugly“, wie es im Pressetext heißt. Unnachahmlich atmosphärisch!
Bewertung: 4 von 5 Sternen
1009Ennio Morricone & The Czech National Symphony Orchestra COMPASS | Morricone 60
Der italienische Komponist Ennio Morricone feiert dieser Tage nicht etwa seinen sechzigsten Geburtstag, sondern bereits sein sechzigjähriges Bühnenjubiläum. Und als Krönung dieses sagenhaften Schaffens hat das tschechische Nationalorchester die denkwürdigsten Kompositionen des 87-jährigen neu vertont. Einmal mehr wird hier die cineastische Wucht dieser Werke deutlich, die Filme von „Für ein paar Dollar mehr“ bis „The Hateful Eight“ geprägt haben. Und schon wenn die ersten Klänge von „The Man With The Harmonica“ oder „The Ecstasy Of Gold“ erklingen, hat man sofort die passenden Leinwand-Szenen vor Augen.
Bewertung: 4 von 5 Sternen
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