Genuss in Heilbronn gibt’s nicht nur in den zahlreichen Restaurants, Bars und Cafés der Stadt – sondern natürlich auch in den heimischen Küchen der Region. Deshalb haben wir diesen Monat Maren – Mama von zwei Mädchen aus Neckarsulm-Obereisesheim – über die Schulter geschaut. „Essen ist für mich nicht nur ein Bedürfnis, es ist viel mehr“, sagt die 38-jährige. „Ich freue mich, wenn ich andere ermuntern kann, öfters mal etwas Neues auszuprobieren und die Liebe zum Genießen näherbringen kann.“
Hast du eine bestimmte Philosophie, wenn du dich an den Herd stellst?Kochen und Backen ist für mich meine Art, Kreativität auszudrücken. Es müssen keine teuren Zutaten sein, das Ergebnis muss stimmen. Und es soll mich und andere glücklich machen. Wie Musik…
Was darf in deiner Küche auf keinen Fall fehlen?
Olivenöl aus Sardinien, aus eigenem Anbau. Die Familie meines Mannes besitzt mehrere Olivenhaine. Allein der Gedanke zu wissen, woher dieses Öl kommt und das es mit Liebe hergestellt wurde, macht es für mich zu einem ganz besonders wertvollen Öl.
Hast du dir das Kochen selbst beigebracht oder gibt es jemanden, der dich da beeinflusst hat?
Schon als Kind liebte ich es zu kochen, und zu backen. Mich faszinierte meine Mutter ebenso wie mein Vater beim Umgang mit frischen Lebensmitteln. Meine Eltern haben mich geprägt, immer nach Saison und regional zu kochen. Was heutzutage wieder ein großes Thema ist. Ich habe etliche Bücher verschiedener bekannter Köche gelesen, etliche Kochshows angesehen und auch selbst durch einen Nebenjob über acht Jahre anderen Menschen das Kochen näher gebracht. Das hat mich geprägt. Die Liebe zum Essen.
Womit bekochst du deine Liebsten, wenn du sie zum Essen einlädst?
Bei mir gibt es immer etwas, was ich noch nie zuvor gekocht oder gebacken habe! Meine Familie ist sozusagen immer das „Versuchskaninchen“. Ich weiß, dass ich von ihnen das ehrlichste Feedback überhaupt erhalte, ohne es schön oder gut zu reden. Wenn’s mal nicht ganz den Geschmack trifft, wird auch offen kritisiert. Erst wenn mein Gezaubertes wirklich gut ist, schreibe ich mir das Rezept in meine Sammlung auf. Mein Traum ist es, irgendwann ein eigenes Koch- und Back-Buch zu veröffentlichen.
Dann haben wir ja schon mal das erste Kapitel. Danke dir!
Marens Rezept:
Provenzialische Kikok-Hähnchen
Dieses Gericht ist richtig schnell zubereitet und das Tollste ist: Man schiebt alles in den Ofen und muss nicht ewig in der Küche stehen. Am liebsten koche ich dieses Gericht auch, wenn wir Gäste empfangen. So kann ich lieber mit den Gästen am Tisch sitzen, anstatt ständig in den Topf schauen zu müssen.
Zutaten (4-6 Personen)
Hähnchen: | Kartoffelscheiben: |
6 Kikok-Hähnchenschenkel Olivenöl 6 EL Lavendelhonig oder anderer cremiger Honig 3 Rosmarinzweige 4 Thymianzweige, die Blättchen jeweils abgestreift 3 Lavendelzweige, die Blüten jeweils abgestreift (zum Glück haben wir immer welchen auf dem Balkon) 2 Knoblauchzehen 1 Bio Zitrone, Saft und abgeriebene Schale 1-2 Fenchelknollen, in sehr feine Streifen geschnitten Meersalz und Zitronenpfeffer zum Würzen | 1 kg festkochende neue Kartoffeln Olivenöl 2-3 Rosmarinzweige, die Blättchen fein geschnitten 2-3 Thymianzweige, ebenfalls die Blättchen fein geschnitten 2 Zitronenoreganozweige Meersalz und Pfeffer ausder Mühle |
Zubereitung
Hähnchen:
Als Erstes stellst du die Hähnchenmarinade her. Verwende bereits hierfür eine große Auflaufform, so sparst du dir Geschirr. Die Bio-Zitrone gut waschen, die Schale mit einer Reibe raspeln und die Zitrone auspressen. Den Saft und die geriebene Schale jeweils auffangen und in die Form geben. Die Knoblauchzehen schälen und sehr fein hacken, ebenso in die Form geben. Gebe je nach Größe der Hähnchen reichlich Olivenöl mit dazu hinein, mindestens 6 EL, danach den Honig, die Kräuter und die Lavendelblüten. ACHTUNG: Verwende nicht zu viel Lavendel, sonst schmeckt es nach Spülmittel! Alles mit einem kleinen Schneebesen oder einer Gabel vermengen. Gebe nun die abgewaschenen und abgetupften Hähnchen in die Marinade hinein und reibe sie kräftig damit ein. Die Hähnchen ordentlich salzen und pfeffern und für mindestens zwei Stunden in den Kühlschrank stellen.
Kartoffeln:
Stelle dir hierfür auch eine Auflaufform zur Seite und öle sie gut ein. Um die Kartoffeln mit der Kräuterölmischung einzureiben, benötigst du eine weitere Schüssel. Die Kartoffeln sehr gut abwaschen, in circa 4mm dicke Scheiben schneiden und in die Schüssel geben. Die feingehackten Kräuter und das Olivenöl, Salz, Pfeffer dazu und alles gut vermengen. Ich verwende hierbei am liebsten meine Hände, so lässt sich die Menge gut verteilen. Verteile nun die Kartoffeln auf eine mit Backpapier ausgelegte Auflaufform.
Backen:
Das Hähnchen in den vorgeheizten Backofen, auf mittlerer Schiene bei 200°C für 25 Minuten garen. Danach die Garflüssigkeit auf das Hähnchen träufeln, die Fenchelstreifen dazu geben und mit ALUFOLIE abgedeckt für weitere 15 Minuten garen. Die Kartoffelscheiben auf die untere Schiene mit dazugeben und danach die Alufolie abnehmen, damit die Fenchelstreifen noch etwas Farbe bekommen. Natürlich variieren die Zeiten je nach Backofenmodell und des Gewichts der Hähnchen. Du kennst deinen Backofen am besten. Achte darauf, dass die Hähnchenschenkel gut durch sind und es insgesamt nicht zu dunkel wird. Guten Appetit!
Für mehr Rezepte von Maren solltet ihr übrigens unbedingt ihren Instagram-Account @jetzt_wirds_lecker abonnieren.
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