In der Stuttgarter Staatsgalerie gibt es ab Mitte Juli die Ausstellung „The Great Graphic Boom“ zu bestaunen, in der außergewöhnliche Werke der amerikanischen Druckgrafik gezeigt werden.
Neue Kommunikationsmittel haben einen erheblichen Einfluss auf Kunst und Kultur, das wissen wir nicht erst seit dem Siegeszug des Internets um das neue Millennium. Gut ein Jahrhundert zuvor war die Druckgrafik ein wichtiges Medium, um religiöse oder politische Botschaften einem möglichst breitem Publikum zugänglich zu machen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es vor allem deutsche Impressionisten, die sich jene Technik für ihr Schaffen zu Nutze machten. Und gegen Ende der Fünfzigerjahre schwappte die Welle über den großen Teich, um in den Vereinigten Staaten einen „Graphic Boom“ auszulösen.
Durch Stilrichtungen wie Hard Edge, Pop Art oder Abstrakten Expressionismus erweiterten Kreative hier die Grenzen der bildenden Kunst. Verschiedenste Drucktechniken kamen Künstlern wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein oder Frank Stella jedoch nicht nur in gestalterischer Hinsicht zu Gute. Auf Druckgrafik spezialisierte Verlage sorgten für hochqualitative Portfolios, Künstlerbücher oder Einzelblätter. Und besonders im Pop-Art-Bereich wurden so auch vorherrschende Themen wie Industrielle Massenproduktion, sowie die Tonalität der Werbemedien künstlerisch verarbeitet.
In Zusammenarbeit mit dem National Museum Oslo führt die Staatsgalerie nun durch verschiedenste Stilrichtungen der amerikanischen Graphik von 1960 bis 1990. Durch rund 170 ausgesuchte Werke lässt sich die Etablierung der Druckgrafik zur eigenständigen Kunstform eindrucksvoll erleben.
The Great Graphic Boom ist ab dem 14. Juli bis zum 5. November 2017 in der Staatsgalerie Stuttgart zu sehen. Parallel zeigt die Ausstellung „Pop Unlimited“ zudem einen Querschnitt durch die Entwicklung der Pop Art-Bewegung. Alle weiteren Infos findet ihr unter www.staatsgalerie.de.
[FD]
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