Audio: Charli xcx, Kaytranada & Eminem

Neue Musik im August 2024

Neue Musik für den August ist da 2024! Wir haben uns den aktuellen Dauerbrenner von Charli xcx, einen hypnotischen Genre-Mix von Kaytranada sowie Rückkehr und Ende (?) von Slim Shady angehört.


ALBUM DES MONATS

Charli xcx – brat

Charli xcx geht mit ihrem neuesten Wurf gewissermaßen back to the roots. Blaupause für den Sound von „brat“ ist die illegale Londoner Raveszene, in der die Britin Ende der 2000er ihre ersten Gigs spielte. Dementsprechend mischt sich zum patentierten Synthpop-Sound eine ordentliche Brise Boiler-Room-Charme. Dass Charli nach wie vor Hooks mit Hitpotenzial aus der Feder schütteln kann, muss sie eigentlich niemandem mehr beweisen. Tut sie natürlich trotzdem. Aber gerade die kompromisslose Energie von Tracks wie „Club Classics“ oder „Everything Is Romantic“ machen „brat“ zum ganz heißen Kandidaten für die oberen Plätze auf Jahresendlisten. Da kann man es sogar verschmerzen, wenn die erste Single „Von Dutch“ für ein Revival dieser schrecklichen Trucker-Caps sorgt.

Bewertung: ★★★★★


Kaytranada – Timeless

Irgendwo zwischen organischem Funk, Chicago House, 90s R&B und Hip Hop mit J-Dilla-Note ist Kaytranada zu Hause. Diese Einflüsse verschmelzen auf „Timeless“ zu einem pulsierenden Sound, der genauso klingt: zeitlos eben. Ob reine Instrumentals oder Stücke mit Gastbeiträgen von Thundercat bis PinkPantheress – zum Kopfnicken bringen alle Tracks zielsicher. Zeitlos ist „Timeless“ auch in dem Sinne, dass Kaytranada sich hier nicht auf die Trends der Stunde verlässt. So setzen sich die warmen Basslines und eingängig gechoppten Samples ganz subtil im Gehörgang fest. Und sorgen dafür, dass dieses Album bestimmt auch noch in einigen Jahren seine Wirkung voll entfaltet.

Bewertung: ★★★☆


Eminem – The Death of Slim Shady

Der Titel verrät es bereits – Eminem holt sein Alter Ego Slim Shady aus der Versenkung. Hochbetagte Millennials werden sich erinnern: Vor Jahrzehnten war es der wasserstoffblonde Bürgerschreck, der Sittenwächter und Eltern weltweit in helle Aufregung versetzte. Nun muss sich der mittlerweile 51-jährige Eminem mit dem Provokateur auseinandersetzen, der die moderne Welt nicht mehr versteht. So ist die Platte als Konzeptalbum im Stile von „Dr. Jekyll & Mr. Hyde“ angelegt – was für ein paar nette Throwback-Momente sorgt, uns aber auch lahme Lines über Pronomen beschert. Natürlich alles im Namen der Kunstfigur. Und am Ende der Geschichte richtet der Privatmann Marshall Mathers rührende Worte an seine Tochter. Fast wie vor zwei Jahrzehnten also, nur dass man das also vom Protagonisten schon mal viel besser gehört hat.

Bewertung: ★★★☆☆

Text: Florian Deckert


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