Mit Liebe gekocht: Amarals in Güglingen

Amarals Güglingen

Versteckt liegt es nicht – aber wer nicht gezielt danach sucht, läuft vielleicht vorbei: das Amarals in Güglingen. Ein schlichter Eingang, ein paar Treppen nach oben und plötzlich steht man in einem Raum, der überrascht. Weite Rundbogenfenster, warme Farben, klare Linien. Auf den Wänden findet man ausdrucksstarke Kunst von Andreas Furtwängler, einem Künstler aus Stuttgart. Im Hintergrund laufen brasilianische Klänge – entspannte Atmosphäre, aber nichts Aufgesetztes. Phonk-Herausgeber Saban und Redakteurin Sarah haben für euch einmal einen kleinen Ausflug in die brasilianisch-internationale Küche unternommen.

Ein Herzensprojekt

Cleia Amaral Boeckle und ihr Ehemann Michael haben das Amarals im Oktober 2024 eröffnet, nach Jahren Erfahrung mit eigenem Catering (seit 2017). Die Küche: ein gemeinsames Projekt – regional, international, brasilianisch inspiriert. Alles wird selbst gemacht, vieles aus der Region bezogen, das argentinische Rind wird bewusst wegen Preis und Qualität gewählt.

Ein kleiner Ausflug in Cleia‘s Geschmacks-Welt

Unser Menü startet mit einem Gruß aus der Küche: ganz besondere Käsebällchen, die typisch sind für Cleias Heimat und definitiv Lust auf mehr machen. Es folgt ein Garnelen-Ceviche, serviert mit Mango, roten Zwiebeln, Koriander und Passionsfruchtsorbet. Frisch, ausgewogen, angenehm mild, ein sehr schöner Auftakt. Danach probieren wir zwei brasilianische Klassiker: Coxinhas de Galinha – außen goldbraun, innen würzig-weich, mit einer richtig geschmacksvoller Maishähnchenfüllung, dazu die hausgemachte Chilisoße. Und Tapiokawürfel, außen knusprig, innen weich, leichte Formaggio-Creme, geräucherter Apfel-Chili-Gelee und gegrillte Garnelen. Was soll man da noch sagen? Allein beim Lesen läuft einem das Wasser im Mund zusammen.

Hauptgänge mit Balance

Als Hauptgänge gab es einmal eine aromatische Moqueca, einen brasilianischen Klassiker mit Gemüse, Fisch, Garnele, Pilzen, gekocht in aromatischer Kokosmilch. Angenehm cremig, ohne schwer zu sein. Außerdem ein Kalbsmedaillon, butterzart, schön gebraten, mit einem Trio-Püree und Tapiokapralinen. Beide Gerichte machen satt, aber nicht müde – eine perfekte Balance. Dazu schenkt uns Michael einen passenden Wein ein. Fruchtig, trocken, sehr rund. Er stößt mit uns an, bleibt einen Moment am Tisch, erzählt und lacht. Unaufgeregt, herzlich – einfach ein Gastgeber, bei dem man sich direkt wohlfühlt.

Süßer Abschluss – leicht, aber besonders

Zum Dessert wurde es noch mal vielseitig: ein Petit Gateau mit flüssigem Kern – warm, schokoladig, aber nicht überladen. Eine Papaya-Creme und ein fruchtiges Mango-Eisparfait, wurden auch als Dessert gereicht. Alles hausgemacht, fein abgestimmt und nicht zu süß. Perfekt zum Runterkommen – ein Abschluss, der nicht beschwert und dem Ganzen ein rundes geschmackliches Ende verleiht.

Fazit: Ein Ort zum Wiederkommen

Das Amarals ist ein Ort für besondere Küche, ehrliche Gastfreundschaft und feine Atmosphäre. Michael erklärt jedes Gericht mit Begeisterung, aber ohne viel Aufheben. Man fühlt sich willkommen, nicht beobachtet. Wer Lust hat auf eine kulinarische Reise, bei der nichts aufgesetzt wirkt, sondern echt, sollte hier definitiv mal einen Tisch reservieren.

Text: Sarah Millan | Fotos: Amarals

Amarals Restaurant

Ahornstr. 7
74363 Güglingen

Website

ÖFFNUNGSZEITEN

Donnerstag: 17 – 22 Uhr
Freitag: 17 – 22 Uhr
Samstag: 17 – 22 Uhr


Auch interessant:

  1. Mittagstisch in der Tenno Sushi Lounge Heilbronn
  2. Sibylle Deitigsmann
  3. Café Alshami Heilbronn