Auch ausgewiesene Musikenthusiasten entdecken immer wieder etwas Neues. Zugegebenermaßen hielt sich unser Wissen, was die Musikstile Modern Hardcore bzw. Hardcore/Metalcore betrifft sehr in Grenzen. Ein Grund mehr, sich mal in unserer Region umzuschauen. Und die Band Throatcut., die in Kürze ihr Debutalbum beim renommierten Plattenlabel Arising Empire releasen wird, zu einem Interview einzuladen. Max, Eugen, Lukas und Rapha haben uns mehr über ihren Sound erzählt und verraten, warum die besten Songs manchmal in der französischen Provinz entstehen.
Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu eurem Plattenvertrag bei „Arising Empire“. Das erste Album soll noch in diesem Jahr veröffentlicht werden, die Singleauskopplung „Creep“ ist bereits auf diversen Online-Plattformen zu hören. Dazu aber später mehr. Erzählt uns erstmal, wer und was Throatcut. ist?
Eugen: Am besten kann man es so zusammenfassen: Wir sind ein wild zusammengewürfelter Haufen aus einfachen Jungs, die gute Metal-Musik mögen und sich im Laufe der Jahre zusammengefunden hat.
Max: Ja, in der jetzigen Form gibt es uns offiziell erst seit Oktober 2024. Aber Eugen und ich haben zuvor in mehreren Bands zusammengespielt. Das fing so 2015 an. Später kam Lukas als Schlagzeuger hinzu. Wir haben eine Weile mit anderen in einer Band gespielt, die sich irgendwann aber nach und nach aufgelöst hat.
Eugen: Als wir schließlich zu dritt waren, wollte Ich niemanden mehr als festes Bandmitglied aufnehmen. Wir wollten einfach unser Ding machen. Max und Lukas waren da anderer Meinung. Auf der Suche nach einem Bassisten kam letztendlich nur Rapha in Frage. Wir kannten uns über ein paar Ecken, und wussten einfach, dass die Einstellung zur Musik und vor allem das persönliche passt. Also haben wir ihn gefragt…
Rapha: …und ich hatte richtig Bock.
Welche Bands oder Künstler haben euren Sound und eure Musik am meisten beeinflusst?
Lukas: Ursprünglich ganz klassisch Linkin Park, Billy Talent, etc. bis ich dann über den frühen Metalcore in härteren Genres gelandet bin.
Rapha: Bei mir hat es mit Rock und Punk angefangen und wurde dann immer härter. Zurzeit ist Landmarks aus Frankreich eine meiner Lieblingsbands.
Max: …und ich nenne mal eine weniger bekannte, aber richtig einflussreiche Band: Deez Nuts und Comeback Kid. Cooler Sound, coole Leadstimme! Da passt alles.

Wie sieht eigentlich ein ganz normaler Tag – oder eine ganz normale Nacht – im Tonstudio bei Throatcut. aus?
Eugen: Um uns voll auf die Musik zu konzentrieren, mieten wir uns gerne mal eine Woche mit allen Instrumenten und Aufnahmegeräten in fremden Airbnbs ein. Gerne in der Pampa, damit man seine Ruhe hat.
Max: In der französischen Provinz zum Beispiel hatten wir einen richtig krassen kreativen Output. Irgendwann sind wir mit dem Aufnahmegerät durchs Treppenhaus gelaufen und haben die Geräusche aufgenommen. Einmal hat’s auch ein Glockenspiel, das zufällig als Deko in der Wohnung hing, auf die Aufnahme geschafft. Wenn wir der Meinung sind, dass wir bei einem Song auf der richtigen Spur sind, führt oft eines zum anderen.

Bleiben wir gleich beim Songwriting. Wie entsteht bei euch ein Song? Arbeitet ihr als Team oder hat jeder seine eigenen Ideen, die dann zusammengeführt werden?
Eugen: Zuerst entsteht die Musik. Meistens ist das mein Job, weil mir einfach immer irgendetwas im Kopf rumgeht. Ein Soundfetzen hier, ein Gitarrenriff da, solche Sachen eben. Oft greife ich dann zum Handy und recorde die Idee, um sie nicht zu vergessen oder den Jungs dann irgendwann vorzuspielen. Dann übernimmt Max. Der ist für die Texte zuständig.
Max: Wenn mir eine Idee gefällt, knipsen sich meine inneren Antennen an. Dann wühlt sich mein Hirn durch Texte und Wörter, bis ich was Passendes gefunden habe. Und fertig ist der Song.
Rapha: Sobald die Grundlage steht arbeiten wir die Songs gemeinsam weiter aus, spielen sie im Proberaum, um zu schauen wie es sich „anfühlt“ und justieren dann nach.

Kommen wir zu eurer aktuellen Single „Creep“. Das interessante an dem Song ist, dass man den Text nach Belieben interpretieren kann. Geht es um einen wütenden Liebhaber? Oder ist es doch eine verkappte Liebesbotschaft?
Max: Da ich den Text geschrieben habe, kann ich schonmal sagen, dass es keine Liebesbotschaft ist. (lacht) Es geht um einen „Creep“, der theoretisch jeder sein könnte. Wir alle haben ihn in uns, diesen Creep.
Lukas: Es ist der dunkle Anteil der Persönlichkeit, den jeder in sich trägt. Es geht darum, sich dessen bewusst zu sein, dass der „Creep“ immer auf seinen Moment wartet. Es geht aber auch darum, diesen Umstand – diese Koexistenz – anzuerkennen, und möglicherweise in einen inneren Dialog zu treten.

Wenn man in der nächsten Zeit auf Throatcut. abmoshen möchte, wo könnte man hingehen?
Rapha: Im Mai sind wir wieder ein Wochenende unterwegs. An 16.05. sind wir in Rottweil, am 17.05. gibt’s das HNX Hardcore Vol. 3 in der Maschinenfabrik hier in Heilbronn. Da haben wir schon richtig Bock drauf und freuen uns auf viele bekannte Gesichter – vor allem hier in der Maschine. Die Crew macht immer einen hammer Job!
Vielleicht dann mit ein paar neuen Fans, die euer Interview im Phonk gelesen haben.
Eugen: Auf jeden Fall. Leute, kommt vorbei!
Letzte Frage: Wann erscheint die nächste THROATCUT-Single?
Der nächste Single-Release steht eigentlich schon in den Startlöchern. Am 3. April wird „Blasphemous“ veröffentlicht. Ihr dürft schon mal gespannt sein…
Interview: Frank Nova
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